58-Jähriger begründet seinen Rückzug mit "Menge neuer Aufgaben".
Der frühere Chef des Softwarekonzerns Microsoft, Steve Ballmer , ist auch nicht mehr Mitglied des Verwaltungsrates. In einem am Dienstag veröffentlichten Brief an seinen Nachfolger Satya Nadella gab Ballmer seinen sofortige Rückzug bekannt. Er habe "eine Menge neuer Aufgaben" - unter anderem ist der 58-Jährige seit kurzem Besitzer des Basketballteams Los Angeles Clippers. Wie das Foto zeigt, ist er auch bei dieser Aufgabe (wie gewohnt) mit vollem Enthusiasmus dabei.
Daher wäre es "unpraktisch" für ihn, weiter in dem Führungsgremium mitzuarbeiten. "Es ist am besten für mich zurückzutreten", erklärte Ballmer. Er beteuerte jedoch, dass er auch weiterhin großes Interesse am Unternehmen habe: "Ich habe Microsoft im Blut - die vergangenen 34 Jahre und auch in Zukunft."
Fotos von Ballmer
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Der (Noch-)Microsoft-Chef ist für seine impulsiven Vorträge, ausdrucksstarken Gesten und exzentrischen Handbewegungen bekannt.
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Nun hat der 57-jährige Top-Manager angekündigt, seinen Posten innerhalb der kommenden zwölf Monate aufzugeben. Ballmer steht seit dem Jahr 2000 an der Spitze des weltgrößten Software-Konzerns.
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"Es gibt nie eine perfekte Zeit für einen solchen Übergang, aber jetzt ist die richtige Zeit", erklärte Ballmer in der Mitteilung. Microsoft...
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...brauche einen Chef, der für längere Zeit den Wandel zu einem Unternehmen für Geräte und Dienstleistungen begleiten werde.
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Ballmer war zuletzt stark in die Kritik geraten. Microsoft scheffelt zwar nach wie vor Gewinne, hat aber auch...
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...viele Trends verschlafen. Bei Tablets und Smartphones hat der Konzern den Anschluss an die Konkurrenz von Apple und Google verloren.
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Und der rückläufige PC-Markt sorgt dafür, dass sich auch das Windows-Betriebssystem nicht mehr so gut verkauft.
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Für den Job kämen sowohl interne als auch externe Kandidaten infrage. Firmengründer Bill Gates werde dem Gremium zur Suche eines neuen Vorstandschefs angehören.
Ballmer ist mit einem Anteil von 4,04 Prozent der größte private Einzelaktionär von Microsoft. Seine Aktien wolle er "in absehbarer Zukunft" auch behalten, schrieb er. Microsoft-Gründer Bill Gates hatte Anfang Mai Anteile verkauft, seitdem gehören ihm nur noch 3,81 Prozent der Anteile.
Nachfolger
Ballmer hatte ziemlich genau vor einem Jahr verkündet, dass er nach 13 Jahren als Firmenchef den Posten binnen Jahresfrist abgeben wolle. Im Februar verkündete Microsoft, dass der seit Jahren beim Unternehmen tätige Manager Satya Nadella
Ballmers Nachfolger wird. Gates gab gleichzeitig den Vorsitz des Verwaltungsrats ab.
Nadella kündigte im Juli eine Restrukturierung mit der Streichung von etwa 18.000 Stellen weltweit an. Der größte Jobabbau der fast 40-jährigen Unternehmensgeschichte soll innerhalb von einem Jahr abgeschlossen sein. Betroffen sind vor allem Stellen im Nokia-Bereich. Der Zukauf der Handy-Sparte des finnischen Herstellers war unter Ballmers Führung beschlossen worden; er wollte zur Konkurrenz auf dem immer wichtiger werdenden Markt für Smartphones und Tabletcomputer aufschließen.
Nadella will den Schwerpunkt hingegen vor allem auf das Cloud-Computing legen. Ballmer schrieb in seinem Brief, er habe Vertrauen in diese Strategie. Das Rückgrat von Microsoft sind weiter das Betriebssystem Windows und das Büroprogramm Office, mit denen das Unternehmen das klassische PC-Geschäft dominiert.
Fotos von Nadella
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Satya Nadella ist seit 1992 bei Microsoft und tritt als künftiger Boss in die Fußstapfen von Steve Ballmer.
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Satya Nadella ist seit 1992 bei Microsoft und tritt als künftiger Boss in die Fußstapfen von Steve Ballmer.
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Satya Nadella ist seit 1992 bei Microsoft und tritt als künftiger Boss in die Fußstapfen von Steve Ballmer.
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Satya Nadella ist seit 1992 bei Microsoft und tritt als künftiger Boss in die Fußstapfen von Steve Ballmer.
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Satya Nadella ist seit 1992 bei Microsoft und tritt als künftiger Boss in die Fußstapfen von Steve Ballmer.
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Satya Nadella ist seit 1992 bei Microsoft und tritt als künftiger Boss in die Fußstapfen von Steve Ballmer.