Sei keine Lösung
Experten gegen Handy-Verbot an Schulen
26.02.2020Umgang mit Smartphones müsse gelehrt und nicht verboten werden.
Zur aktuell laufenden Diskussion um das Handyverbot in Schulen , die von der Pflichtschullehrergewerkschaft angestoßen wurde, hat sich nun das Forum Mobilkommunikation (FMK) zu Wort gemeldet. In einer Stellungnahme spricht sich das FMK generell gegen Verbote betreffend die Nutzung von Tablets, Handys und Smartphones in Schulen aus, könne aber die Forderung für ein „teilweises Handyverbot“ nachvollziehen, da privat genutzte Mobilgeräte während des Unterrichts kontraproduktiv seien.
Verbote seien das Problem, nicht die Lösung
Dies liege aber auch daran, dass an vielen Schulen der Umgang mit Handy und Smartphone lange nicht thematisiert wurde. Noch vor fünf Jahren wurden laut einer Studie aus dem Jahr 2015 rund 40 Prozent der Schüler zwischen der 6. und 8. Schulstufe von den Schulen mit dem damals relativ neuen Medien weitgehend allein gelassen. Nur 6 Prozent der befragten Lehrer gaben damals an, Handy, Smartphone und Tablet regelmäßig in den Unterricht miteinzubeziehen, während sich rund 58 Prozent für ein Handyverbot, bzw. für ein teilweises Verbot von mobilen Endgeräten in Schulen aussprachen.
>>>Nachlesen: Lehrergewerkschaft für Handy-Verbot im Unterricht
Aktive Einbeziehung in Schulalltag gefordert
Als meistgenannte Gründe für ein Handy-Verbot werden von der Lehrergewerkschaft die Ablenkung vom Unterricht, das Cybermobbing auf sozialen Netzwerken und die Abrufe von für Jugendliche ungeeigneten Inhalten genannt. Das FMK fordert nun in seiner Stellungnahme, dass die heute allgegenwärtigen Endgeräte auch aktiv in den Unterreicht miteinbezogen werden sollen, um Schüler begleitend mit den Sozialen Medium vertraut zu machen.
Passende Unterrichtsmaterial
Laut eigenen Angaben bietet das FMK umfassendes Unterrichtsmaterial für den Umgang mit dem Smartphone an. Die online bereitgestellten Materialien sollen Schüler ab der sechsten Schulstufe zu informierten Anwendern machen. Die fünf Materialienpakete, eines davon bilingual, seien für den Einsatz im interdisziplinären Projektunterricht in Biologie, Deutsch, Englisch, Geografie, Geschichte, Physik und Psychologie konzipiert und ermöglichten eine kritische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten des Mobilfunks.
>>>Nachlesen: 72 Prozent der Kleinkinder sind online
Fazit
Wie die Pflichtschullehrergewerkschaft auf die Stellungnahme und die Forderungen des FMK reagiert, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Die Diskussion um das Handy-Verbot wird die heimischen Schulen wohl noch länger beschäftigen. Die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Mobilfunkbranche hat mit der Stellungnahme vom Mittwoch ihre Meinung dazu klar geäußert.
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