Finanzexperte sieht generelles Datenschutzproblem bei Kryptogeld aus dem Ausland.
EZB-Direktor Fabio Panetta warnt vor Datenschutzproblemen bei Kryptowährungen aus dem Ausland wie dem geplanten Facebook-Geld Libra
. "Ausländischen Anbietern die Kontrolle über große Mengen an persönlichen Daten anzuvertrauen, könnte erhebliche Kosten für EU-Bürger sowie auch Unternehmen mit sich bringen", sagte Panetta am Mittwoch auf einer vom italienischen Bankenverband organisierten Veranstaltung laut Redetext.
Es gehe um Fragen der Datensicherheit und der Einhaltung des EU-Datenschutzgesetzes, aber auch um Finanzinnovationen in Europa.
>>>Nachlesen: Facebook-Währung will neu durchstarten
Vorbehalte
Facebook hat mit seinen Plänen für ein eigenes Digitalgeld Regierungen, Aufseher und Zentralbanken weltweit aufgerüttelt. Die für den Aufbau der Cyberdevise gegründete Libra Association
stellte im April in der Schweiz einen Antrag für die Bewilligung als Zahlungsmittel. Viele Regierungen haben aber Vorbehalte, Facebook mit einer digitalen Währung in den Finanzsektor vordringen zu lassen.
Panetta zufolge können sogenannte Stablecoins, zu denen auch Libra zählt, mit erhebliche Risiken verknüpft sein für die Hoheit über das Geld, die Finanzstabilität, die Marktstruktur in der EU, die Wettbewerbsfähigkeit sowie für die technologische Unabhängigkeit. Zuerst müsse daher sichergestellt werden, dass solche Kryptowährungen zum Vorteil und nicht zum Nachteil für die EU-Bürger geraten.
>>>Nachlesen: Mit Paypal kann man jetzt auch Bitcoin & Co handeln
Sechs Mitglieder
Panetta ist Mitglied des sechsköpfigen Führungsteams der Europäischen Zentralbank (EZB) und dort unter anderem für europäische und internationale Beziehungen zuständig.