Sogar FBI untersucht Russen-App

Achtung: Spionage-Alarm um FaceApp

19.07.2019

App-Chartstürmer lässt die Nutzer auch beim Datenschutz alt aussehen.

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© APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV
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Wie berichtet, erlebt "FaceApp" derzeit ihren zweiten Frühling . Das Programm, mit dem man sich unter anderem älter machen kann, stürmt in zahlreichen Ländern die Charts der Appstores. Grund für den Hype ist, dass die Anwendung gerade von zahlreichen Stars  verwendet wird. Doch FaceApp birgt offenbar große Gefahren. Sie stammt nämlich aus Russand und steht im Verdacht, die Nutzer komplett auszuspionieren. Die Befürchtungen haben nun sogar dazu geführt, dass der Fraktionschef der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, die Bundespolizei FBI zu einer Untersuchung der populären App aufgefordert hat. Die Anwendung könne wegen ihres Umgangs mit persönlichen Daten ein nationales Sicherheitsrisiko sowie eine Gefahr für Millionen Menschen rund um den Globus darstellen.

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Bilder können ohne Zustimmung verwendet werden

Die Applikation bearbeitet mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Bilder von Nutzern und zeigt etwa, wie diese als jüngere oder ältere Menschen aussehen könnten. Die Nutzer müssten dem in St. Petersburg ansässigen Unternehmen uneingeschränkten und unwiderruflichen Zugriff auf ihre persönlichen Fotos und Daten gewähren, schrieb Schumer. Dies könne dazu führen, dass die Bilder künftig öffentlich und privat ohne die Zustimmung der Nutzer gebraucht würden. Dass die Betreiberfirma ihren Sitz in Russland habe, werfe die Frage auf, ob Daten von US-Bürgern an Dritte oder möglicherweise an ausländische Regierungen weitergegeben würden.

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Das sagt der FaceApp-Betreiber

Laut den FaceApp-Entwicklern Wirelass Lab werden die von den Nutzern hochgeladenen Fotos vorübergehend in der Cloud gespeichert. Das wird damit begründet, dass es auf den externen Servern eine höhere Rechenleistung als auf den Smartphones gibt. Darüber hinaus soll damit vermieden werden, dass ein Foto für jede Bearbeitung neu übertragen werden müsse. Die meisten Fotos auf den Servern werden laut der russischen Firma binnen 48 Stunden gelöscht. Richtig vertrauenserweckend klingen diese Aussagen nicht.

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Auch FTC soll eingreifen

"Es wäre zutiefst beunruhigend, wenn die sensiblen persönlichen Informationen von Bürgern einer feindlichen ausländischen Macht zur Verfügung gestellt würden, die aktiv an Cyber-Angriffen gegen die Vereinigten Staaten beteiligt ist", schrieb Schumer weiter. Das FBI müsse deshalb untersuchen, ob Daten von US-Bürgern in die Hände der russischen Regierung oder ihr nahe stehenden Stellen gelangten. In dem Brief richtet sich der Senator aus New York auch an die US-Handels- und Verbraucherschutzbehörde FTC. Diese müsse überprüfen, ob US-Bürger - inklusive Regierungspersonal und Angehörige des Militärs - ausreichend gegen eine mögliche missbräuchliche Nutzung ihrer Daten geschützt seien.
 
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