Facebook will jetzt den Ausbau seines mobilen Angebots forcieren.
Facebook will sich bei seinem heiß erwarteten Börsengang (Initial public offering/IPO) kräftig bedienen. Das weltgrößte soziale Netzwerk plant, bis zu zwölf Milliarden Dollar bei Investoren einzusammeln. Damit käme das erst acht Jahre alte Unternehmen nahe an den Marktwert des Online-Handelsriesen Amazon heran und würde Traditionsfirmen wie Hewlett-Packard und Dell übertreffen. Auch Googles Premiere auf dem Parkett verblasst daneben: Der Konkurrent hatte 2004 knapp 1,7 Milliarden Dollar erlöst.
21 bis 25 Euro pro Aktie
Wie Facebook am Donnerstag in seinem Börsenprospekt mitteilte, soll die Preisspanne für die Aktien zwischen 28 und 35 Dollar (21 bis 25 Euro) liegen. Sollte es dem von Mark Zuckerberg geführten Konzern gelingen, die Papiere zum höchsten Ausgabepreis auf den Markt zu bringen, würde der Konzern mit knapp 100 Milliarden Dollar bewertet. Am unteren Ende würde die Bewertung 77 Milliarden Dollar betragen. Der Handel soll in spätestens zwei Wochen starten.
900 Millionen Nutzer
Experten gehen davon aus, dass sich die Investoren um die Papiere des Netzwerks mit mehr als 900 Millionen aktiven Nutzern
reißen. Trotzdem wurden zuletzt auch Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells laut - erst Ende April gab Facebook den ersten Umsatzrückgang zum Vorquartal seit mindestens zwei Jahren bekannt. Facebook kämpft beispielsweise mit Google um die wertvolle Zeit der Internetnutzer, die sich wiederum bei Werbekunden in bares Geld verwandeln lässt.
Vor allem die zunehmende Nutzung des Internets über Smartphones und Tablet bereitet dem Unternehmen Sorgen. Bisher schalten Werbekunden lieber auf herkömmlichen Computern Anzeigen. Zudem sind sie bereit, dafür mehr zu zahlen als für Handy-Werbung. Facebook will in dem mobilen Bereich unbedingt wachsen. Die fürs operative Geschäft bei Facebook zuständige Managerin Sheryl Sandberg versicherte, dass die mobile Welt für Facebook keine so große Herausforderung wie für andere Unternehmen sei. Finanzchef David Ebersman kündigte an, der Internetkonzern werde in diesem Bereich stark investieren, auch wenn noch unklar sei, wann oder ob sich dies auszahle.
Mindestens fünf Milliarden Dollar
Bei Bekanntgabe der IPO-Absichten hatte Facebook erklärt, mindestens fünf Milliarden Dollar einsammeln zu wollen. "Die Leute werden mit dieser Bewertung sehr zufrieden sein", sagte Analyst Sam Schwerin von Millenium Technology Value Partners nun zu den aktualisierten Plänen.
Bereits am Montag soll die Roadshow des Unternehmens beginnen. Die zweiwöchige Werbetour startet in New York, später sollen Chicago und Boston folgen. Die Investorenreise endet laut einem Reuters vorliegenden Zeitplan im heimischen Menlo Park in Kalifornien. Kreisen zufolge wird Zuckerberg teilnehmen. Dies galt lange als unklar.
Fotos aus dem Facebook-Hauptquartier
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Vor dem neuen Hauptquartier zeigt ein überdimensionaler "Gefällt mir-Button" wer hier angesiedelt ist.
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Innen sieht man gleich, dass um Mark Zuckerberg ein regelrechter Personenkult herrscht - der Chef ist allgegenwärtig.
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Dieser Automat gibt keinen Kaffee oder Snack aus. Hier können sich die Mitarbeiter Computer-Zubehör wie eine neue Maus oder Tastatur holen.
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Gemütliche Ecken dienen zur Erholung.
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Für schwierige Aufgaben steht immer ein Superman-Kostüm bereit.
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Das bekannte Logo zieht sich in unterschiedlichsten Formen und Farben durch das gesamte Gebäude.
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So sieht für viele der Arbeitsalltag aus.
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Kunst spielt eine große Rolle. Das wird anhand...
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...dieses Graffiti besonders gut sichtbar.
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Faschings-Deko sorgt für gute Stimmung.
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Auf dieser Wand können die Mitarbeiter...
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...ihre Kreativität zum Ausdruck bringen.
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So bleiben die Mitarbeiter stets auf dem Laufendem.
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Ein Blick in eine der Kantinen.
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Die Empfangshalle ist modern eingerichtet und Licht durchflutet.
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Ob sich hinter dieser Tür tatsächlich die eigene "Hacker-Abteilung" befindet?
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Insgesamt hat Facebook mehrere Tausend Mitarbeiter.