Mitglieder sehen wieder verstärkt Neuigkeiten ihrer persönlichen Kontakte.
Facebook will in seinen Feeds mit Neuigkeiten die persönlichen Kontakte der Nutzer aufwerten. Der Algorithmus der Rubrik "Trending Topics" solle entsprechend überarbeitet werden, kündigte das Internet-Netzwerk in einem Blog-Eintrag an. Die Rubrik erscheint, nachdem sich der User eingeloggt hat. In der deutschen Fassung von Facebook gibt es sie allerdings bislang nicht.
Der erst vor gut einem Jahr neu eingeführte Algorithmus solle so verändert werden, dass die von wirklichen Freunden der Nutzer eingestellten Nachrichten weiter oben in dem Feed erschienen, kündigte Facebook-Technikchef Lars Blackstrom im Firmenblog an.
Manipulations-Vorwürfe
Facebook war wegen der Zusammensetzung der "Trending Topics" in den vergangenen Wochen in den USA massiv in die Kritik geraten . Das Nachrichtenportal "Gizmodo" hatte berichtet, die Rubrik werde zu Ungunsten konservativer Politiker und Inhalte manipuliert. Daraufhin verlangte der republikanische Senator John Thune, der den Handelsausschuss leitet, Aufklärung von dem Unternehmen.
Nach einer internen Untersuchung teilte Facebook dann Ende Mai mit, dass es keine Beweise für eine systematische Nachrichten-Manipulation gebe. Einzelne Verstöße gegen die Facebook-Richtlinien könnten aber nicht ausgeschlossen werden.
Netzwerk wolle Menschen und Ideen verknüpfen
Facebook-Vizechef Adam Mosseri bekräftigte nun in einem Internet-Beitrag, es sei nicht das Ziel seines Unternehmens, "die Themen auszusuchen, über die die Welt lesen sollte". Vielmehr sei es das Geschäftsmodell von Facebook, "Menschen und Ideen zu verknüpfen". Die Integrität des Unternehmens beruhe darauf, dass es "alle Perspektiven und Sichtweisen einbezieht".
Eine Untersuchung hatte unlängst gezeigt, dass Facebook für nahezu die Hälfte der US-Bürger im Erwachsenenalter inzwischen eine wesentliche Quelle für Nachrichten ist. Laut der Umfrage des Pew-Instituts von Ende Mai beziehen 66 Prozent der erwachsenen Facebook-Nutzer auch Nachrichteninhalte aus dem sozialen Netzwerk. Da Facebook wiederum rund zwei Drittel sämtlicher US-Bürger im Erwachsenenalter erreiche, bedeute dies, dass das Netzwerk insgesamt 44 Prozent mit Nachrichten beliefere.