Für Rabatt-Coupons von Fan-Pages wird bald Geld verlangt.
Facebook erweitert seine Einnahmequellen. Demnächst soll der Dienst "Facebook Offers" kostenpflichtig werden, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Das Feature ermöglicht es Facebook-Seiten von Unternehmen ihrem Netzwerk besondere Rabatt-Coupons zukommen zu lassen. Die Angebote erscheinen auch auf Smartphones - der Achillesferse des Social-Media-Riesen. In Österreich waren "Facebook Angebote" bisher noch in der Testphase und nur mit "Tricks" voll verfügbar. Noch ab dieser Woche werden die Rabatt-Coupons von Fanpages jedoch global verfügbar sein. Facebook Seiten mit mindestens 400 Fans werden die "Facebook Offers" nutzen können, teilte das Unternehmen in seinem Blog am Freitag mit.
Bisher kostenlos
Den Dienst gibt es in den USA seit Februar und war bisher kostenlos und funktioniert so: Ähnlich wie eine normale Statusmeldung können Fanpages "Offers", also Angebote, erstellen. Diese können sie dann ihrer Zielgruppe schicken - beispielsweise männlichen Fans zwischen 20- und 30 Jahren, die in Wien leben und sich für Sport interessieren. Benutzer sehen die Angebote dann neben den normalen Statusmeldungen ihrer Freunde. Wer das Angebot annimmt, bekommt eine E-Mail und kann den Rabatt einlösen.
User, die ein Facebook-Angebot sehen, können es mit ihren Freunden teilen und es so weiter verbreiten. "Die besten Ergebnisse kommen von normaler- und bezahlter Verbreitung", sagte Facebooks Produktmanager Gokul Rajaram zu Reuters.
Facebook-Angebote kosten mindestens fünf Dollar. Je mehr Menschen man erreichen will, umso teurer wird der Dienst. Ein Test-Offer kann man allerdings laut Facebook gratis erstellen.
Testphase
In Deutschland und Österreich war der Dienst bis jetzt in der Testphase. Bisher haben nur wenige Werbepartner die Offers getestet. Einer davon ist Pizza Hut. Man werde sich das Thema in der nächsten Zeit wieder ansehen, heißt es auf APA Anfrage. Allerdings habe man bisher zu wenige Erfahrungen gemacht, um zu entscheiden, ob man den Dienst umfassender nutzen soll.
Social Media-Marketing Berater Andreas Raderer hält die Offers für sinnvoll. Besonders kleine und mittlere Unternehmen können davon profitieren, so Raderer zur APA. "Ein Friseursalon, der mit seinen Kunden über Facebook in Kontakt steht, kann seine Zielgruppe punktgenau erreichen".
Reaktion auf Druck von der Börse
Facebook reagiert damit auf den zunehmenden Druck an der Wall Street. Seit dem Börsengang
im Mai halbierte sich der Wert der Aktie zwischenzeitlich und krachte auf unter 20 Dollar. Hauptverantwortlich dafür sehen Experten die mangelnden Möglichkeiten Facebooks Geld zu verdienen, besonders mit Smartphone-Benutzern. Facebook verfüge zwar über immense Datenansammlungen, jedoch können Werber diese nur schlecht nutzen.