Amazon-Echo-Gegner
Facebook bringt smarte Lautsprecher mit Display
08.10.2018Netzwerk will Nutzer mit zwei neuen Geräten trotz räumlicher Trennung interaktiv vernetzen.
Facebook setzt seine Hardware-Offensive fort. Kurz nach der Präsentation der neuen VR-Brille Oculus Quest hat das Online-Netzwerk schon seine nächsten Neuheiten vorgestellt. Mit diesen will Facebook mit Hilfe von Videotelefonie und Virtueller Realität (VR) persönliche Verbindungen von räumlich getrennten Menschen vertiefen. Damit geht der Konzern noch einen Schritt weiter als Amazon und Google mit ihren smarten Lautsprechern (Echo bzw. Home ), die ebenfalls Telefonfunktionen (teils auch Video-Telefonie) unterstützen.
>>>Nachlesen: Oculus Quest: Neue VR-Brille von Facebook
Zeit- und Kostenersparnis
"Wir werden persönliche Treffen niemals ersetzen und wir planen auch nicht, das zu tun", sagt Andrew Bosworth, Vizepräsident bei Facebook für Virtuelle (VR) und Erweiterte Realität (AR). Aber schon einen Teil der persönlichen Interaktion ins Virtuelle umzusetzen, sei bereits sehr wertvoll. Etwa, weil Kosten und Zeitaufwand für Reisen und Pendeln entfielen. Portal und Portal+ sollen das Videotelefonie-Erlebnis der Nutzer verbessern. Die neuen Facebook-Geräte sind eine Kombination aus Bildschirm, Webcam und smartem Lautsprecher. Sie verfolgen automatisch Personen im Blickfeld der Kamera und zoomen eigenständig auf deren Gesichter.Ein Video zeigt, wie die smarten Lautsprecher mit integrierten Displays funktionieren.
Alle bekannten Funktionen plus Alexa & VR
Die Lautsprecher können auch per Sprache bedient werden. Hier vertraut Facebook auf Amazons Alexa. User müssen das Gerät nur mit dem Befehl „Hey Portal“ aktivieren und dann den Kontakt nennen, der angerufen werden soll. Wie alle smarten Lautsprecher beantworten Portal und Portal+ auch Wissensfragen, informieren über das Wetter oder aktuelle Sportereignisse, steuern Smart-Home-Geräte und können Musik abspielen. Im Gegensatz zur Konkurrenz sollen VR und AR für die Videotelefonie ebenfalls genutzt werden. VR biete mehr Interaktivität als Videotelefonie, sagt Bosworth. Hier gebe es allerdings noch Probleme mit der Ausdrucksfähigkeit, beispielsweise mit Mimik und Aussehen. "Aber die Technologie liegt am Horizont."
Facebook Portal (links) und Portal+
Privatsphäre
Aufgrund der jüngsten Datenskandale und Hackerangriffe ist Facebook natürlich darum bemüht, zu prolongieren, dass die Privatsphäre der Nutzer oberste Priorität hat. Sie können die Kamera und das Mikrofon mit einem einzigen Tastendruck vollständig deaktivieren. Portal und Portal + sind außerdem mit einer Kameraabdeckung ausgestattet, sodass die User das Objektiv blockieren und trotzdem eingehende Anrufe und Benachrichtigungen empfangen sowie Sprachbefehle verwenden können. Um den Portalzugriff verwalten, können die Besitzer einen vier- bis zwölfstelligen Passcode festlegen, um den Bildschirm gesperrt zu halten. Ob diese Maßnahmen reichen, um die Skepsis aus dem Weg zu schaffen und das Vertrauen der Nutzer (zurück) zu gewinnen, wird sich nach dem Verkaufsstart zeigen.
Verfügbarkeit
In den USA kommen Portal und Portal+ im November 2018 in den Handel. Später sollen weitere Märkte folgen. Ob auch Österreich dabei sein wird, hat Facebook noch nicht verraten.
Externer Link
Mehr Infos zu den smarten Facebook-Lautsprechern finden Sie auf der offiziellen Homepage.