Shitstorm statt Lob
Facebook-Chef brüskiert Hurrikan-Opfer
10.10.2017
Mark Zuckerbergs Werbeaktion ging gewaltig nach hinten los.
Mark Zuckerberg wollte nun zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, ist dabei aber gehörig ins Fettnäpfchen getreten. Konkret zeigte der Facebook-Chef gemeinsam mit einer weiteren Mitarbeiterin namens Rachel die Fortschritte seiner VR-Plattform Spaces . Die beiden setzten sich im Facebook-Hauptquartier eine Virtual-Reality-Brille von Oculus (gehört zu Facebook) auf und gingen auf eine virtuelle Rundreise. Neben Abstechern zum Mond und in Zuckerbergs Eigenheim ging es auch nach Puerto Rico. Das Außengebiet der USA leidet nach wie vor unter den Auswirkungen des Hurrikans „Maria“. Vielerorts gibt es noch immer keinen Strom oder sauberes Trinkwasser.
„High Five“ vor zerstörtem Haus
Mit seinem VR-Ausflug wollte Zuckerberg eigentlich darauf aufmerksam machen, dass sich Facebook stark in der Katastrophenhilfe engagiert. Gemeinsam mit den Hilfsorganisationen NetHope and American Red Cross baut das soziale Netzwerk auf dem Inselstaat die Telekommunikationsinfrastruktur wieder auf. Doch extrem beeindruckt von der VR-Technologie hat er das offenbar völlig vergessen. So sagt er in dem Video, das live über Facebook ausgestrahlt wurde, Sätze wie: „Wow, das ist mehr als beeindruckend, als wären wir tatsächlich in Puerto Rico“. Die VR-Technik sei geradezu magisch, ohne sie wäre ein solcher Trip undenkbar. Als trauriger Höhepunkt schlägt er mit der Mitarbeiterin vor einem vom Hurrikan völlig zerstörten Haus sogar noch ein. Kein Wunder, dass sich da viele Facebook-User und Hurrikan-Opfer vor den Kopf gestoßen bzw. sogar verhöhnt fühlen. Auch wenn das natürlich nicht beabsichtigt war.
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Ruf zerstört?
Das US-Technikportal The Next Web attestiert Zuckerberg nach diesem VR-Auftritt sogar den Rückfall in alte Zeiten. Früher wirkte er oft abgehoben und leistete sich Fehltritte. Seit der Geburt seines ersten Kindes – mittlerweile hat er bereits ein zweites Töchterchen – änderte sich das jedoch schlagartig. Nun könnte der mühsam aufgebaute, seriöse Ruf wieder zerstört sein.
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