Facebook-Datenskandal

33.568 User aus Österreich betroffen

05.04.2018

Insgesamt könnten bis zu 87 Millionen Facebook-User von der Datenaffäre betroffen sein.

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Wie berichtet, hat Facebook zuletzt eingeräumt, dass bis zu 87 Millionen Nutzer von dem Datenskandal betroffen  sein könnten. Nun gibt es auch eine erste Zahl für Österreich. Hierzulande gibt es potenziell 33.555 betroffene Nutzer in der Datenaffäre. In der kommenden Woche will das soziale Netzwerk alle Nutzer, die vom Skandal betroffen wird, persönlich informieren.
 
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Daten wurden via Umfrage-App abgegriffen

Bei dem Datenskandal hatte der Entwickler einer Umfrage-App ("thisisyourdigitallife") Informationen von Nutzern an die Analysefirma Cambridge Analytica weitergereicht, die unter anderem für das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump gearbeitet hatte. Dabei geht es nicht nur um die Daten der Umfrage-Teilnehmer, sondern auch um die ihrer Facebook-Freunde. Das erklärt die hohe Zahl der betroffenen Nutzer. In Österreich hätten 13 Personen diese Umfrage-App installiert, teilte der Sprecher der APA mit. Die Zahl der potenziell weiteren Betroffenen - "also Personen, deren Daten möglicherweise mit der App geteilt wurden, weil Freunde sie installiert hatten" - liegt demnach bei bis zu 33.555. Insgesamt, rechnet der Sprecher vor, könnte es demnach in Österreich möglicherweise 33.568 Betroffene (inklusive der 13 Umfrageteilnehmer) geben.
 
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Die meisten Betroffenen kommen aus den USA

In den USA sieht Facebook potenziell 70,6 Millionen Betroffene. Auf Platz zwei folgen mit weitem Abstand die Philippinen mit nahezu 1,2 Millionen. In Großbritannien könnten es fast 1,1 Millionen sein. In Deutschland könnten es rund 310.000 Nutzer sein, obwohl sich an der Umfrage über die App nur 65 Nutzer aus Deutschland beteiligt hatten, wie Facebook auf Anfrage mitteilte. Über die Erfassung der Informationen von Freunden - auch durch Verbindungen zu Nutzern in anderen Ländern - könnten bis zu 309.815 Facebook-Mitglieder aus Deutschland betroffen sein. 

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Datenmissbrauch seit 2015 bekannt

Facebook wusste seit 2015 von dem Datenmissbrauch, gab sich aber mit der Zusicherung der Firma zufrieden, dass die Daten gelöscht worden seien. Weitere rechtliche Schritte wurden nicht eingeleitet. Auch die Nutzer wurden damals nicht über den möglichen Datenmissbrauch informiert, was Facebook inzwischen als Fehler bezeichnet und nachholen will. Mark Zuckerberg betonte, dass die Software-Schnittstellen, die einer Umfrage-App einen so breiten Zugriff auf Nutzerdaten überhaupt möglich machten, bereits 2014 dichtgemacht worden seien. Cambridge Analytica betonte, man habe die Facebook-Datensätze nicht im US-Wahlkampf eingesetzt. Die Firma half der Trump-Kampagne unter anderem, gezielt Werbung bei Facebook zu platzieren, die seine Anhänger mobilisieren und die Befürworter der Gegenkandidatin Hillary Clinton entmutigen sollte 

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Facebook schränkt gewisse Zugriffe ein

Am Mittwoch schaffte Facebook auch die Möglichkeit ab, nach Nutzer-Profilen über Telefonnummer und E-Mail-Adresse zu suchen. Das Online-Netzwerk glaube, dass über diese Funktion öffentlich zugängliche Informationen der Mehrheit der Nutzer von außerhalb der Plattform abgesaugt worden seien. Das sind meist Basis-Informationen wie Profilfoto, Wohnort oder Arbeitgeber.
 
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Zuckerberg übt Selbstkritik

Der Facebook-Chef zeigte sich in einer rund einstündigen Telefonkonferenz mit Journalisten erneut selbstkritisch. Facebook habe nicht genug unternommen, um seine Nutzer zu schützen, bekräftigte er. "Das war unser Fehler, das war mein Fehler." Zuvor hatte Facebook weitere Einschränkungen für den Zugang von App-Entwicklern zu Nutzerdaten angekündigt. Dazu gehören etwa der Zugang zu Terminen und Informationen über Anrufe auf Smartphones. Für die Mitglieder wird es zudem einfacher, Facebook-Apps zu entfernen.
 
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Nutzung nach Skandal nicht eingebrochen

Zuckerberg wird am 11. April zu dem Thema im US-Kongress aussagen. Er räumte am Mittwoch auch ein, es sei falsch gewesen, unmittelbar nach der US-Präsidentenwahl im November 2016 den möglichen Einfluss gefälschter Nachrichten bei Facebook auf den Wahlausgang herunterzuspielen. Er hatte damals erklärt, die Vorstellung sei "verrückt". Jetzt bezeichnete er seine damalige Äußerung als leichtfertig. Zuckerberg betonte zugleich, er glaube auch nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen und Monate, dass er die richtige Person für die Facebook-Spitze sei. Es gehe darum, aus den Fehlern zu lernen, die unweigerlich passierten.
 
Die Kritik im Datenskandal und die Aufrufe, Facebook nicht mehr zu nutzen, hätten die Nutzung des Online-Netzwerks kaum gebremst, sagte Zuckerberg. "Ich glaube nicht, dass es einen bedeutenden Effekt gab."
 
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