Neben Facebook selbst waren auch Instagram und WhatsApp betroffen.
Bei einem ungewöhnlich großen Ausfall sind am Montag gleich mehrere Dienste des Facebook-Konzerns auf breiter Front vom Netz gegangen. Neben Facebook waren auch der Chatdienst WhatsApp und die Foto-App Instagram für viele Nutzer stundenlang nicht zu erreichen. Nach rund sechs Stunden schien Facebook den Ausfall in den Griff zu bekommen. Kurz vor Mitternacht MESZ berichteten immer mehr Nutzer, dass die Dienste des weltgrößten Online-Netzwerks für sie wieder funktionieren.
Dass die Dienste nicht für alle auf einmal ansprangen, ist nicht ungewöhnlich. Zuvor hatte die "New York Times" berichtet, Facebook habe zwischenzeitlich ein Mitarbeiter-Team für einen "manuellen Reset" der Server in sein Rechenzentrum im kalifornischen Santa Clara schicken müssen.
Facebook, WhatsApp und Instagram betroffen
Am Montag waren neben der Plattform des Online-Netzwerks auch die zum Facebook-Konzern gehörenden Dienste WhatsApp und Instagram ausgefallen. Auch User in Österreich waren von dem Ausfall betroffen. Internet-Experten vermuteten einen Fehler in Einstellungen für die Infrastruktur, über die Nutzer Facebooks Ressourcen erreichen. Dadurch seien die Dienste nicht mehr im Netz auffindbar gewesen. Facebook selbst sprach lediglich von "Netzwerk-Problemen". Unklar blieb zunächst, warum es so lange dauerte, den Ausfall zu beheben.
Zwei namentlich nicht genannte IT-Sicherheitsexperten von Facebook sagten der "New York Times", eine Cyberattacke als Auslöser der Probleme erscheine unwahrscheinlich. Denn die Technologie hinter den einzelnen Apps des Konzerns sei zu unterschiedlich, um sie mit einer Cyberattacke alle gleichzeitig offline zu bringen.
Bei Facebook seien neben der internen Kommunikationsplattform zum Teil auch digitale Türschlösser und andere vernetzte Technik ausgefallen, berichteteichtete die "New York Times".
Allein schon für den Austausch über den Ausfall schlug die Stunde von Twitter - und der Facebook-Konkurrent war sich dessen bewusst. "Willkommen buchstäblich alle", twitterte der Account des Kurznachrichtendienstes.
Facebook unter Druck
Für Facebook, das gerade in den USA unter verstärktem politischen Druck steht, war ein mehrstündiger Ausfall eine blamable Krönung ohnehin schlechter Wochen. Erst am Sonntag hatte eine ehemalige Mitarbeiter sich als Whistleblowerin zu erkennen gegeben und warf dem Online-Netzwerk vor, Profit über das Wohl der Nutzer zu stellen. Am Dienstag sollte sie im US-Senat befragt werden. Twitter war entsprechend voller Scherze darüber, wie das Verschwinden von Facebook alles auf einen Schlag besser gemacht habe, bis hin zum Weltfrieden.
DNS-Störungen passieren immer wieder mal. So hatte eine davon im Juli dafür gesorgt, dass zahlreiche Websites zeitweise nicht erreichbar waren. Auslöser waren damals Probleme beim Web-Dienstleister Akamai. Die Zentralisierung der Netz-Infrastruktur bei großen Anbietern sorgt dafür, dass der Ausfall bei einer Firma gleich viele Dienste und Websites vom Netz reißen kann.
Auch Anfang Juni waren bereits zahlreiche Websites weltweit nach einer Störung beim Cloud-Dienst Fastly rund eine Stunde nicht erreichbar gewesen. Damals betroffen waren unter anderem die Seite der britischen Regierung, die Plattform Reddit sowie die Nachrichtenportale des "Guardian", der "New York Times", der "Financial Times" und der französischen Zeitung "Le Monde".
Bei Facebook hatte es im Frühjahr 2019 einen großflächigen Ausfall gegeben, der dem Konzern zufolge auf einen Fehler bei der Server-Konfiguration zurückging.