Nach Datenskandal
Facebook gibt Nutzern mehr Kontrolle
28.03.2018Auch sämtliche Daten und hochgeladene Inhalte sollen in Formaten heruntergeladen werden können.
Knapp zwei Monate vor dem Start der EU-Datenschutzverordnung (DSVGO) und mitten in den Wirren des Datenskandals macht es Facebook für Nutzer einfacher, ihre Daten einzusehen und zu löschen. Außerdem wird es künftig möglich sein, sämtliche Daten und bei Facebook hochgeladene Inhalte in Formaten herunterzuladen, mit denen sie zu einem anderen Dienst verlagert werden können. Mit der Transparenzoffensive kämpft das Netzwerk um Schadensbegrenzung.
>>>Nachlesen: Facebook droht jetzt Milliarden-Strafe
Neue EU-Regeln gelten ab 25. Mai
Die neuen Möglichkeiten sind aber nicht ganz freiwillig. Sie gehören nämlich zu den Anforderungen der europäischen Grundverordnung, die am 25. Mai 2018 in Kraft tritt. Die Neuerungen greifen bei Facebook aber weltweit. Insgesamt soll es leichter werden, bisher oft verstreute Datenschutz-Einstellungen an einem Ort zu finden. Das funktioniert über den schon länger angekündigten Privacy Checkup , der nach wie vor noch nicht bei allen Nutzern angekommen ist. Das weltgrößte soziale Netzwerk versprach zudem, seine Nutzungsbedingungen und Datenschutz-Einstellungen zu aktualisieren, um klarer darzustellen, welche Informationen gesammelt und wie diese dann eingesetzt werden.
Alle Einstellungen auf einen Blick.
>>>Nachlesen: Facebook Privacy Check unbedingt machen
Datenskandal rüttelte Facebook wach
Die Änderungen waren zur Anpassung an die neuen europäischen Regeln, wie berichtet, seit Monaten in Arbeit . Das Online-Netzwerk ging bei der Ankündigung am Mittwoch aber auch auf den aktuellen Datenschutz-Skandal um den Missbrauch von Nutzer-Informationen durch die britische Analyse-Firma Cambridge Analytica ein. "Die vergangene Woche hat uns gezeigt, wie viel mehr wir noch daran arbeiten müssen, unsere Regeln durchzusetzen und den Menschen zu helfen, zu verstehen, wie Facebook funktioniert und welche Optionen sie im Umgang mit ihren Daten haben", schrieb die zuständige Facebook-Managerin Erin Egan.
>>>Nachlesen: Facebook verschiebt smarten Lautsprecher
100 Milliarden Dollar eingebüßt
Mitte März war bekanntgeworden, dass Cambridge Analytica Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern auf mutmaßlich unlautere Art eingesetzt hatte, um den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump zu unterstützen. Seither hat Facebook an der Börse fast 100 Milliarden Dollar (80,80 Mrd. Euro) an Marktwert eingebüßt. Die bisher erfolgsverwöhnten Facebook-Anleger fürchten eine strengere Regulierung des Geschäfts.
>>>Nachlesen: Zuckerberg will vor US-Kongress treten
>>>Nachlesen: Nun auch Klage gegen Facebook-Messenger