Zerschlagung abgewendet: Facebook knackt 1-Billion-$-Marke

Die US-Regierung hat einen schweren Rückschlag bei ihrem Versuch erlitten, vor Gericht die Zerschlagung von Facebook zu erreichen . Ein Richter in Washington wies eine entsprechende Klage der Handelsbehörde FTC  ab. Die FTC habe nicht zeigen können, dass Facebook ein Monopol im Markt für soziale Netzwerke habe, hieß es in der am Montag TC habe nicht zeigen können, dass Facebook ein Monopol im Markt für soziale Netzwerke habe, hieß es in der am Montag publizierten Entscheidung. Allerdings ließ er der Behörde noch die Möglichkeit offen, binnen 30 Tagen eine aktualisierte Klage einzureichen.

1 Billion Dollar wert

Auf den Aktienkurs von Facebook an der New Yorker Börse hatte die Entscheidung einen äußerst positiven Effekt - zeitweise ging es um fast fünf Prozent auf 357,89 Dollar pro Anteil rauf. Das Online-Netzwerk hat damit erstmals die Marke von 1 Billion Dollar geknackt. Das ist bisher nur wenigen Unternehmen gelungen. Apple, Amazon und Microsoft waren aber auch schon einmal über zwei Billionen Dollar wert. Facebook-Chef Mark Zuckerberg darf sich also doppelt freuen. Zum einen über die gute Ausgangslage gegen die FTC, zum anderen steigt sein Milliarden-Vermögen noch weiter.

Vorwurf des unfairen Wettbewerbs

Die FTC warf Facebook in der im Dezember eingereichten Klage unfairen Wettbewerb vor und wollte die Abspaltung von Instagram und WhatsApp erreichen. Facebook habe die Foto-Plattform und den Chatdienst gekauft, um seine Dominanz vor den Rivalen zu schützen, lautet ihr Argument. Auch 40 Bundesstaaten reichen eine ähnliche eigene Klage ein.

Wie reagiert Biden?

Eine zentrale Frage ist nun, wie die Regierung von Präsident Joe Biden mit dem Fall verfahren will - der hatte die Klage von seinem Vorgänger Donald Trump geerbt. Allerdings wurde zur neuen FTC-Chefin jüngst Lina Khan ernannt - eine bekannte Kritikerin der Wettbewerbsposition großer Tech-Konzerne. Facebook beantragte beim Gericht die Zurückweisung der Klagen - unter anderem weil die FTC den Markt, in dem Facebook aktiv sei, zu vage umrissen habe.

WhatsApp und Instagram

Facebook kaufte Instagram  2012 für etwa eine Milliarde Dollar und WhatsApp  2014 für rund 22 Milliarden Dollar. Beide Dienste haben inzwischen deutlich mehr als eine Milliarde Nutzer. Die US-Wettbewerbshüter gaben seinerzeit die Übernahmen von Instagram und WhatsApp frei.

Schon in der Vergangenheit hatte es Forderungen gegeben, Instagram und WhatsApp wieder aus Facebook herauszulösen. Der Konzern hat in den vergangenen Jahren die Infrastruktur hinter der Plattform seines Online-Netzwerks sowie Instagram und WhatsApp enger zusammengeführt. Das würde eine Aufspaltung technisch erschweren.