Ex-Präsident des sozialen Netzwerks warnt vor sozialen Medien.
Der Erfinder der Musik-Tauschbörse Napster und frühere Präsident von Facebook, Sean Parker, warnt vor den Folgen der Nutzung sozialer Medien. "Es ändert buchstäblich euren Umgang mit der Gesellschaft und untereinander", sagte Parker unlängst auf einer Veranstaltung der US-Nachrichtenwebsite "Axios" in Philadelphia.
"Es stört wahrscheinlich auf komische Weise eure Produktivität. Gott allein weiß, was es mit den Gehirnen unserer Kinder macht." Am Anfang aller sozialen Netzwerke habe die Frage gestanden, wie man die möglichst viel Zeit der Nutzer beanspruchen könnte und dabei ihre höchstmögliche Aufmerksamkeit bekomme.
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Likes wirken wie Droge
Um dieses Ziel zu erreichen, verpasse Facebook seinen Mitgliedern ab und an einen Dopamin-Kick, nämlich wenn ein anderer Nutzer auf die Posts reagiert. Das wiederum motiviere die Nutzer, ihrerseits mehr Inhalte und Reaktionen zu produzieren. Dieser Mechanismus sei ein Kreislauf, eine Schleife der sozialen Bestätigung. Das sei genau die Art von Dingen, die sich ein Hacker wie er selbst ausdenken würde, "da es eine Schwäche in der menschlichen Psyche ausnutzt". Likes wirken laut Parker also wie eine Droge - man könnte auch von "digitalem Dopamin" sprechen.
Die Erfinder der sozialen Medien - Mark Zuckerberg, Kevin Systrom von Instagram, aber auch er selbst - seien sich dessen bewusst gewesen. "Und wir haben es trotzdem getan". Früher habe er Freunden, die sozialen Medien skeptisch gegenüberstanden, gesagt: "Am Ende bekommen wir dich auch." Inzwischen verweigere er sich selbst den Netzwerken, sagte Parker, der durch seine Facebook-Anteile zum Milliardär wurde.
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