Social Network

Droht Facebook nun das Ende?

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Sammelklagen, Mitglieder-Flucht, Phishing-Attacken und Sicherheitspannen.

Das beliebteste Social Network des Internets sorgte in letzter Zeit immer wieder für Negativ-Schlagzeilen. Da das Unternehmen private Informationen seiner über 400 Mitglieder unbefugt an dritte (zahlende Werbekunden) weitergegeben haben soll, ist derzeit eine enorme Facebook-Flucht im Gange. So werden derzeit so viele Konten wie noch nie zuvor gekündigt. Auch die "Web 2.0 Suicide Machine", mit der Internet User blitzschnell ihre Facebook-, Twitter- und MySpace-Konten löschen können, erlebt in diesen Tagen einen enormen Andrang. Auch bei Google zählt die Suchanfrage "Wie lösche ich mein Facebook-Konto?" zu den am häufigsten gesuchten Begriffen. Kleinere und lokale Social-Networks profitieren derweil von der Austrittswelle, denn die Internet User wollen auch ohne Facebook weiter mit ihren Freunden in Kontakt bleiben und suchen sich deshalb alternative Plattformen. Anwälte bereiten derweil im Hintergrund bereits Sammelklagen gegen Mark Zuckerbergs Imperium vor, denn bei unbefugter Datenweitergabe verstehen weder die EU noch die USA einen Spaß. Außerdem kam es in den letzten Wochen vermehrt zu inakzeptablen Sicherheitspannen.

Neues Ziel der Phishing-Angreifer
Hinzu kommt, dass Facebook laut einer aktuellen Studie des Sicherheitsexperten Kaspersky im Zeitraum von Jänner bis März 2010 zu einem der beliebtesten Ziele für Phishing-Attacken aufgestiegen ist. Als erstes Social-Network überhaupt, schaffte es Facebook unter die gar nicht rühmliche Top Ten-Liste. 5,7 Prozent aller weltweiten Attacken richteten sich gegen das Online Netzwerk. Damit rangiert es hinter PayPal, Ebay und der HSBC (international tätige Bank) auf dem vierten Rang. Facebook liegt damit noch vor Google und der Bank of America. Die Hacker/Phisher knacken die Konten der Mitglieder und nutzen diese wiederum dazu aus, um Spam-Mails und Ähnliches zu versenden.

Neue Sicherheitsfunktion als Reaktion
Um aus diesen negativen Schlagzeilen heraus zu kommen reagiert das Social-Network am Freitag mit der Einführung einer neuen Sicherheitsfunktion. So können die User künftig sehen, wenn Unbekannte versuchten, über einen fremden Computer oder andere Geräte Zugriff auf ihr Facebook-Konto zu bekommen, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. Facebook-Nutzer würden per E-Mail oder per SMS auf ihrem Handy benachrichtigt, wenn sich jemand von einem unbekannten Gerät aus an ihrem Facebook-Konto zu schaffen mache.

Mitglieder des Online-Netzwerks könnten künftig in ihrem Nutzerkonto in einer speziellen Liste all ihre Computer, Notebooks oder Handys registrieren lassen, mit denen sie gewöhnlich auf das Netzwerk zugreifen, erklärte das Unternehmen. Habe ein Nutzer seine Geräte einmal in der Liste registriert und jemand mache sich von einem fremden Computer aus daran zu schaffen, dann werde dieser dazu aufgefordert, sein Gerät zu identifizieren.

Mitglieder des Netzwerkes, die mit einer Warn-E-Mail auf den Zugriff durch Fremde hingewiesen würden, erhielten Hinweise, wie sie ihr Passwort zum Schutz ihres Kontos ändern und wie sie bestimmte Geräte für den Zugriff blockieren könnten. Auch habe das Unternehmen Schutzfunktionen wie etwa Kontrollfragen zum Geburtsdatum eingebaut, um einen Fremdzugriff auf Nutzerkonten zu verhindern.

Fazit
Ob Facebook nun tatsächlich das Ende droht, ist eher unwahrscheinlich. Dennoch deuten die aktuellen Tendenzen einen deutlichen Trend an: Das ungezügelte Wachstum der letzten Monate und Jahre scheint vorerst vorbei zu sein. Somit haben auch andere Social-Networks (bekannte und unbekannte) wieder eine bessere Chance neue Mitglieder dazu zu gewinnen.

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