Messenger-App
Facebook-Zwang: User-Protest geht weiter
11.08.2014
Die Extra-App für Chat-Funktion kommt bei den Mitgliedern gar nicht gut an.
Wie berichtet, hat Facebook Ende letzter Woche seine Mitglieder mit der Abspaltung seines Chat-Dienstes von der allgemeinen Smartphone-App ziemlich verärgert . Und der Protest hält noch immer an. Die Nutzer kritisierten am Wochenende in diversen sozialen Netzwerken vor allem, dass sie gezwungen waren, die App herunterzuladen, um die Chat-Funktion weiter nutzen zu können. Wer das nicht machte, konnte weder persönliche Nachrichten empfangen noch verschicken.
Grund für die Auskopplung
Facebook hatte die Nachrichten-Funktion vor einigen Tagen aus der allgemeinen App des Netzwerks ausgekoppelt. Um mit ihren Facebook-Freunden auf dem Handy schnelle Nachrichten auszutauschen, müssen Mitglieder nun die separate App herunterladen. Das Online-Netzwerk erklärte, dass der Chat-Dienst in einer separaten Anwendung besser weiterentwickelt werden könne. Der Dienst hatte vor der Umstellung nach Angaben von Facebook 200 Millionen Nutzer. In der Browser-Version sind beide Funktionen nach wie vor unter einem Dach.
Zwar auf Platz 1, aber schlechte Bewertungen
Die separate Messenger-Anwendung erklomm zwar die Spitzenposition im App Store für Apples iPhones - aber mit einer ungewöhnlich niedrigen Bewertung von nur einem Stern. In Googles Play Store mit Apps für Android-Geräte steht die Messenger-Anwendung ebenfalls an der Spitze der am häufigsten heruntergeladenen Apps. Dort hat sie dank früherer positiver Bewertungen zwar noch vier Sterne - aber die jüngsten Reaktionen fallen wegen des Download-Zwangs durchwegs negativ aus.
Strategie
Damit setzt Facebook-Chef Mark Zuckerberg seinen Plan um, einzelne Funktionen stärker auf getrennte Anwendungen zu verteilen. Es gibt neben der zentralen Facebook-App eine Reihe weiterer Programme für Smartphones: Mit "Slingshot
" können Nutzer einander Fotos schicken. Auch das Foto-Netzwerk Instagram
gehört zu Facebook. Das Unternehmen ist zudem dabei, die Chat-App WhatsApp
zu kaufen. In den USA gibt es die App "Paper
", die Einträge von Facebook-Freunden gemeinsam mit Nachrichten aus anderen Quellen präsentiert.