Das beliebte Social-Network sprengt derzeit alle vorstellbaren Grenzen.
Wie berichtet, wurden zu Neujahr im Internet 750 Millionen Bilder hochgeladen - aber nicht im gesamten World Wide Web, sondern bloß auf einer Seite - und die heißt Facebook . 550 Millionen Mitglieder hat die Kommunikations-Plattform, die vor vier Jahren noch niemand kannte, der Marktwert wird mittlerweile auf knapp 40 Mrd. Euro geschätzt. Allein in Österreich hat das Netzwerk mittlerweile über 2,1 Millionen Mitglieder .
Unheimlicher Erfolg
Facebook
befindet sich damit in einer Liga mit dem Walt-Disney-Konzern oder der Deutschen Telekom, während etablierte Internet-Unternehmen wie eBay
oder Yahoo
erheblich niedriger bewertet werden. Den Pionier bei sozialen Netzwerken, MySpace, hat Facebook längst weit hinter sich gelassen
. Der Umsatz des "Gesichts-Buches" soll 2010 bei knapp zwei Milliarden Euro gelegen sein, zwei Jahre zuvor waren es "nur" knapp 300 Millionen Euro.
Anfänge
Gegründet wurde das soziale Netzwerk vom Harvard-Studenten Mark Zuckerberg
, der mittlerweile nur mehr ein Viertel seines "Babys" besitzt. Weitere Anteile halten unter anderem ein russischer Investor und Microsoft. Gemeinsam mit einer Handvoll Kommilitonen entwickelte er im Jahr 2004 eine Plattform, damit sich die Studenten auf der Eliteuniversität Harvard besser miteinander verknüpfen können. Mit der Zeit kamen immer mehr Universitäten, auch im Ausland, dazu und seit 2008 gibt es die Seite auch auf Deutsch. Mittlerweile spricht Facebook
rund 80 Sprachen und kann auch am Handy genutzt
werden.
Vision
Eine soziale Komponente für alles, was die Menschen online unternehmen, war die Vision von Zuckerberg. Davon hat sich in Österreich mittlerweile rund ein Viertel der Bevölkerung begeistert, jeweils zur Hälfte Männer und Frauen, so die Brancheneinschätzung. Und auch an Promis mangelt es nicht - bis hin zum französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, der unter anderem ein Video mit seiner Frau, dem Ex-Model Carla Bruni, auf Facebook gestellt hat.
Kritische Stimmen
Doch es gibt auch Kritiker, die vor einem "Striptease" der Menschen
warnen. Jugendsünden, abgebildet auf Facebook, sind der beruflichen Karriere nicht unbedingt zuträglich. Inzwischen mehren sich die Stimmen, die ein "digitales Vergessen" im Netz fordern. Die Mitteilungsfreudigkeit der Nutzer ist für Zuckerberg jedenfalls Gold wert: Facebook gilt mittlerweile unter Künstlern und Werbern als ideale Plattform, da Fans gezielt angesprochen werden können. In einigen Genres hat das Netzwerk inzwischen anderen Informationskanäle wie Magazine, Zeitungen oder Radio die lange Nase gezeigt. Die Mediadaten sind jedenfalls beeindruckend: Monatlich werden drei Milliarden Bilder und zehn Millionen Videos hochgeladen. Die meisten Nutzer stammen dabei aus den USA und sind jünger als 25 Jahre.