Mark Zuckerberg will die strengen EU-Datenschutzregeln nicht weltweit anwenden.
Facebook verzichtet trotz des Skandals um den Missbrauch von 50 Millionen Kundendaten auf die weltweite Anwendung der strengeren EU-Regeln. Es sei nicht vorgesehen, die Vorgaben der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die am 24. Mai 2018 schlagend wird, auch im Rest der Welt umzusetzen, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. In der Vorwoche stellte das Netzwerk die Umsetzung der verbesserten Datenschutzregeln für europäische User vor.
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Ausnahme sind personenbezogene Daten
Zugleich kündigte er an, personenbezogene Daten auch außerhalb der EU besser sichern zu wollen: "Wir legen immer noch die Details fest." Damit läuft es darauf hinaus, dass die europäischen Nutzer des weltgrößten Internet-Netzwerkes mit insgesamt mehr als zwei Milliarden Mitgliedern ab Ende Mai eine bessere Handhabe über ihre Daten als alle anderen haben. Andere Techkonzerne wie Apple gehen einen anderen Weg und wollen ihren Kunden in den USA und in anderen Regionen den gleichen Schutz gewähren wie den Europäern.
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50 Millionen Nutzerdaten missbräuchlich verwendet
Die britische Analysefirma Cambridge Analytica soll Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern auf mutmaßlich unlautere Art eingesetzt haben , um den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump zu unterstützen. Unter anderen ermitteln die US-Verbraucherschutzbehörde FTC und die Generalstaatsanwälte von 37 US-Bundesstaaten. Im Ringen um Schadensbegrenzung im Datenskandal dreht Facebook derzeit an vielen Stellschrauben. Das Unternehmen steht unter massivem Druck von Werbekunden, Investoren und Nutzern, mehr Datenschutz und Transparenz zu gewährleisten. In der EU soll dafür die neue Datenschutz-Grundverordnung sorgen. Verstoßen Unternehmen gegen die Auflagen, drohen ihnen Strafzahlungen von bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu vier Prozent ihres weltweiten Umsatzes.
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Accounts für Fake News werden gesperrt
Der US-Wahlkampf hat Facebook schon vor dem Datenskandal wegen der russischen Beeinflussung beschäftigt. Laut Zuckerberg wurden Hunderte russische Nutzerkonten und -Seiten mit Verbindungen zu der in St. Petersburg ansässigen Internet Research Agency gelöscht . Die Firma soll über sogenannte Trolle, die über ein falsches Profil Kommentare auf sozialen Netzwerken posten, versucht haben, den Wahlkampf zu lenken. Die Agentur habe "mehrfach gehandelt, um Menschen in der ganzen Welt zu täuschen und zu manipulieren und wir wollen sie nirgendwo mehr auf Facebook haben". Die Internet Research Agency ist unter den drei Firmen, die von US-Sonderermittler Robert Mueller wegen Einmischung in den Präsidentschaftswahlkampf angeklagt wurden.
Darüber hinaus werfen Kritiker Facebook vor, während des Wahlkampfes in den USA nicht ausreichend gegen Falschmeldungen vorgegangen zu sein. Zuckerberg erklärte, im Kampf gegen sogenannte Fake News verstärkt auf maschinelles Lernen zu setzen.
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