Peinliche Panne
Facebook sperrte Mark Zuckerbergs Profil
12.05.2011
Mitarbeiter glaubte an Schwindel und blockierte Konto des Namensvetters.
"Schon wieder so einer, der sich für den Chef ausgibt", muss sich ein Facebook -Mitarbeiter gedacht haben, als er jüngst das Profil eines Mark Zuckerberg bei dem Online-Netzwerk blockierte. Doch: Dieser Mark Zuckerberg war tatsächlich echt. Er ist gut 20 Jahre älter und Insolvenzanwalt aus Indianapolis. Vor kurzem gab es ein regelrechtes Facebook-Chaos um die echte "falsche" Kate Middleton .
Peinlich
Etwas peinlich macht die Facebook
-Aktion, dass der Namensvetter bei dem Online-Netzwerk kein Unbekannter ist. Schon bei der Anmeldung habe er Geburtsurkunde, Führerschein und seine Anwaltszulassung vorlegen müssen, erzählte Mark S. Zuckerberg der Zeitung "Indianapolis Star". Normalerweise reicht eine E-Mail-Adresse.
Außerdem hat der umtriebige Insolvenzanwalt längst begonnen, die Namensgleichheit in Werbung für sein Geschäft umzumünzen. "Ich bin Mark Zuckerberg ", verkündet unmissverständlich seine Website iammarkzuckerberg.com. "Wenn Sie 2004 bei Google nach dem Namen Mark Zuckerberg gesucht hätten, hätten Sie mich gefunden, und niemanden sonst", beklagt er sich dort etwas dünnhäutig. Schließlich habe er ein Leben lang daran gearbeitet, ein "Ausnahme-Anwalt" zu werden - und dann stahl ihm ein Studienabbrecher das Rampenlicht.
Profil boomt
Bis zu 500 Freundschaftsanfragen pro Tag bekommt Mark S. Zuckerberg bei Facebook nach eigenen Angaben. Immerhin habe der berühmte Name aber auch seine guten Seiten. Als er einmal eine Reservierung in Las Vegas vornehmen wollte und seinen Namen nannte, hieß es gleich: "Oh, für Sie finden wir sicher etwas, Sir", erzählte Zuckerberg der Zeitung aus Indianapolis. Und immerhin würde er die Suchanfragen nach "Mark Zuckerberg
" und "Insolvenz" beherrschen, falls der 26-jährige Internet-Unternehmer jemals in finanzielle Schwierigkeiten kommen sollte.
Promis auf Facebook
Die Geschichte von dem gesperrten echten falschen Zuckerberg unterstreicht aber auch ein längst bekanntes Problem: Im Gegensatz etwa zum Kurznachrichtendienst Twitter
hat Facebook keine offiziell bestätigten Profile für Prominente. Im Prinzip kann jeder ein Profil mit dem Namen von Mark Zuckerberg - oder von Hollywood-Schauspielern oder Sportstars anmelden. Immerhin gibt es Überlegungen, wie man böswilligen Doppelgängern das Leben schwerer machen kann. So entwickelte ein Facebook-Mitarbeiter ein System, das einem Nutzer, der sich für einen Prominenten ausgibt, seinen tatsächlichen Aufenthaltsort anzeigt und fragt, ob er tatsächlich fortfahren will, berichtete das US-Magazin "BusinessWeek" am Donnerstag.
Profil wieder online
Inzwischen schaltete Facebook
das Profil von Mark S. Zuckerberg wieder frei. "Unsere Mitarbeiter schauen sich jeden Tag tausende verschiedene Inhalte an, die ihnen gemeldet werden, und da passieren natürlich gelegentliche Fehler", erklärte das Online-Netzwerk die Panne. Der Insolvenzanwalt habe eine Entschuldigungs-Mail bekommen.