Ohne Ankündigung
Facebook stellte E-Mail-Adressen aller Nutzer um
25.06.2012
In den Privatsphäre-Einstellungen kann der Schritt rückgängig gemacht werden.
Facebook hat wieder einmal eine Änderung durchgeführt, die alle 900 Millionen User betrifft, und ohne jegliche Ankündigung vorgenommen wurde. Die Mitglieder werden auch im Nachhinein nicht offiziell über die Neuerung informiert. Konkret geht es dieses Mal um die Faceboook-eigenen E-Mail-Adressen, die im Jahr 2010 eingeführt wurden. Damals wollte das soziale Netzwerk Konkurrenten wie Hotmail, GMail, etc. ausbremsen. Die Mitglieder sollten mit den "@facebook.com"-Adressen auch über Facebook kommunizieren, wenn sie sich nicht gerade auf der Plattform befinden. Der Plan ging jedoch nicht auf.
Änderung können rückgängig gemacht werden
Dies soll sich nun offenbar ändern. Denn der Internet-Dienst hat die Facebook-E-Mail-Adressen aller User als Standard-Adresse eingestellt. Wer das nicht will, muss dies selbstständig in den Privatsphäre-Einstellungen unter dem Punkt "E-Mail-Adresse hinzufügen/entfernen" rückgängig machen (siehe Link). Aktuell sehen andere Nutzer also nur die Facebook-Adresse ihrer Freunde. Es sei denn, sie haben schon wieder ihre Standard-Adresse eingegeben.
Hier können Sie die Änderung rückgängig machen
Unübersichtlicher Posteingang
Facebooks Postfach ist nicht gerade übersichtlich. So laufen nur E-Mails im Standard-Posteingang ein, wenn diese von Freunden über die Facebook-Adresse verschickt werden. Alle anderen E-Mails erscheinen nur in dem etwas versteckten Ordner "sonstige Nachrichten". Solange sich daran nichts ändert, wird Facebooks E-Mail-Dienst wohl kaum zu den Gegnern aufschließen können. Daran wird auch die aktuelle Umstellung der Standard-Adresse nicht viel ändern.
Mehr Macht für die Nummer 2
Darüber hinaus wurde bekannt, dass die Nummer zwei bei Facebook, Sheryl Sandberg, ihre Macht im sozialen Netzwerk ausbaut. Die fürs Tagesgeschäft zuständige Managerin und rechte Hand von Firmenchef Mark Zuckerberg ist nun auch in den wichtigen Verwaltungsrat eingezogen. Dies ist das höchste Firmengremium.
"Sheryl hat mir als ein Partner bei der Führung von Facebook zur Seite gestanden", begründete Zuckerberg am Montag die Berufung. "Sie ist zentral für unser Wachstum und unseren Erfolg über die Jahre hinweg gewesen." Ihre Erfahrung habe sie zu einer natürlichen Kandidatin für den Verwaltungsrat gemacht.
Sandberg ist die erste Frau in dem nun auf acht Köpfe anwachsenden Gremium. Die meisten anderen Mitglieder sind Investoren, die mit ihren Millionen den steilen Aufstieg von Facebook zum weltgrößten sozialen Online-Netzwerk ermöglicht haben. Vorsitzender des Verwaltungsrats ist Gründer und Firmenchef Zuckerberg.
Facebook musste sich angesichts des bisher rein männlich besetzten Spitzengremiums immer wieder Kritik anhören - zumal mit Sandberg eine der bekanntesten Managerinnen überhaupt bei dem Unternehmen arbeitet. Sie sitzt bereits in mehreren anderen Verwaltungsräten, unter anderem beim weltgrößten Medienkonzern Walt Disney.