Mit einer Millionen-Zahlung will sich Facebook außergerichtlich einigen.
Die Community-Plattform Facebook will mit einer Millionen-Zahlung einen Rechtsstreit mit Datenschützern um sein umstrittenes Werbeprogramm "Beacon" beenden.
Sammelklage wegen Datenmissbrauch
Das Unternehmen schaltet das
System laut US-Medienberichten komplett ab und gründet mit 9,5 Mio. Dollar
(6,48 Mio. Euro) eine Stiftung zur Förderung des Datenschutzes im Internet.
Das sieht eine bereits am Freitag geschlossene außergerichtliche Einigung
vor. Die Zustimmung eines Gerichts in Kalifornien steht noch aus. Datenschützer
hatten vor gut einem Jahr eine Sammelklage gegen das Unternehmen
eingereicht, weil das Ende 2007 gestartete "Beacon"-Programm ihrer Meinung
nach einen massiven Eingriff in die Privatsphäre der Facebook-Nutzer
darstellt.
Weitergabe von Einkaufsdaten
"Beacon" (dt.: Blinklicht oder
Leuchtturm) informiert den Freundeskreis von Facebook-Mitgliedern
automatisch über deren Einkäufe bei Facebook-Werbepartnern. Nach Protesten
hatte das Unternehmen es leichter gemacht, die Funktion abzuschalten.
Zuletzt war eine ausdrückliche Zustimmung der Nutzer zu dem Programm
erforderlich. Viele Werbepartner hatten sich angesichts der öffentlichen
Diskussionen allerdings freiwillig zurückgezogen. Medienberichten zufolge
ist nur noch eine kleine Zahl von Kunden übriggeblieben.
Facebook räumte ein, das Unternehmen habe "eine Menge aus der Beacon-Erfahrung gelernt". Online-Netzwerke wie der Marktführer aus den USA oder StudiVZ hatten in der Vergangenheit bereits öfter wegen ihres Umgangs mit Nutzerdaten in der Kritik gestanden.