Nicht nur Cambridge Analytica

Facebook-User von mehr Apps ausspioniert?

13.04.2018

Facebook-Managerin zieht in Erwägung, dass weitere Anwendungen Daten von Nutzern und deren Freunde abgegriffen haben.

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© APA/AFP
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EU-Justizkommissarin Vera Jourova hat das Online-Netzwerk Facebook aufgefordert, "vollständig" mit EU-Ermittlern im Skandal um den gigantischen Datenmissbrauch zusammenzuarbeiten. Sie erwarte, dass auch die Führungsspitze des US-Unternehmens mit der EU bei der Aufklärung kooperiere, sagte Jourova nach einem Telefonat mit Facebook -Geschäftsführerin Sheryl Sandberg.

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User und deren Freunde von weitern Apps ausspioniert?

Konkret telefonierte Jourova am Donnerstagabend mit Sandberg zu dem Datenskandal um Facebook und Cambridge Analytica . Sie teilte danach mit, sie habe sich dafür ausgesprochen, dass Zuckerberg ins Europaparlament komme. Sanders habe in dem Telefonat bestätigt, dass eventuell noch mehr Apps persönliche Daten von Facebook-Nutzern und ihren Freunden gesammelt haben könnten, sagte Jourova. Bisher wurde angenommen, dass das nur auf die Umfrage-App "This is Your Digital Life" zugetroffen hat. Facebook müsse nun uneingeschränkt auch mit europäischen Ermittlern kooperieren.

>So finden Sie heraus, ob Cambridge Analaytica auch ihre Daten abgegriffen hat.

Das Gespräch sei "konstruktiv und offen" verlaufen, sagte Jourova. Sie habe Sandberg aufgefordert, "potenzielle negative Auswirkungen für die Nutzer" künftig zu vermeiden. Überdies habe sie empfohlen, dass Facebook-Chef Mark Zuckerberg "eine Einladung ins Europa-Parlament annehmen sollte".

Der riesige Datenmissbrauch hat den Konzern in die schwerste Krise seiner 14-jährigen Geschichte gestürzt. Die Daten von bis zu 87 Millionen Facebook-Usern waren bei der britischen Firma Cambridge Analytica gelandet und sollen unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgeschlachtet worden sein. In dieser Woche war Zuckerberg vom US-Kongress zu dem Skandal befragt worden.

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Facebook-Chef soll auch vor EU aussagen

Das Europaparlament hat sich im aktuellen Datenskandal geschlossen dafür ausgesprochen, den Chef des sozialen Netzwerks, Mark Zuckerberg, vorzuladen. Die Vorsitzenden aller Fraktionen unterstützten eine entsprechende Initiative der Grünen-Abgeordneten Jan Philipp Albrecht und Sven Giegold, wie Albrecht mitteilte. Die beiden hatten Parlamentspräsident Antonio Tajani in einem offenen Brief dazu aufgefordert, Zuckerberg in verschiedene Ausschüsse einzuladen. Der 33-Jährige war in dieser Woche bereits an zwei Tagen in Folge zu stundenlangen Anhörungen im US-Kongress erschienen.

"Die breite Unterstützung über die Fraktionsgrenzen hinweg zeigt, wie ernst das Europäische Parlament die Lage nimmt. Zuckerberg muss sich nun den Europaabgeordneten stellen, um glaubwürdig zu bleiben", sagte Albrecht. Im aktuellen Skandal um Facebook und Cambridge Analytica könnten nach Einschätzung von Facebook die Daten von 2,7 Millionen EU-Bürgern sein.

EU-Parlamentspräsident Tajani hatte Zuckerberg eigenen Angaben zufolge bereits im März schriftlich eingeladen, ins EU-Parlament zu kommen. Eine Absage habe es bisher nicht gegeben, sagte seine Sprecherin am Donnerstag. Eine erneute Einladung verleihe dem Schreiben von vor gut drei Wochen Nachdruck. Tajani selbst schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter: "Wir sind zuversichtlich, dass Herr Zuckerberg auch bereit sein wird, unsere Fragen zu beantworten, und zu zeigen, dass er sich ebenso gegenüber den europäischen Bürgern rechenschaftspflichtig fühlt."

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