Das Social-Network reagiert damit auf die Kritik der letzten Wochen.
Facebook will seinen Nutzern nach massiver Kritik einfachere Kontrolle über ihre persönlichen Informationen geben. Chef und Gründer Mark Zuckerberg räumte in einem Gastbeitrag in der "Washington Post" am Montag Fehler ein.
"Zu kleinteilig"
Facebook habe die Verwaltung der
privaten Daten zu kleinteilig aufgebaut, "es war nicht das, was viele von
Ihnen wollten". In den kommenden Wochen werde die Kontrolle über die
Privatsphäre vereinfacht. Zugleich bekräftigte Zuckerberg, dass Facebook
keine Informationen ohne Erlaubnis der Nutzer offen zugänglich mache,
persönliche Informationen
nicht an Werbekunden weitergebe und an niemanden verkaufe.
Facebook war zuletzt unter schwere Kritik geraten. Nachdem Vorwürfe laut wurden, Facebook gehe zu lax mit persönlichen Daten um, sollen mehr Nutzer einen Ausstieg erwogen haben. Zahlen dazu gibt es allerdings nicht.
Mehr Transperenz
Auch Zuckerberg räumte ein, Mitglieder fühlten
sich von den Datenschutz-Einstellungen verwirrt und fänden sie nicht
transparent genug. Sie waren dabei in guter Gesellschaft: Laut
US-Medienberichten machte auch der Gründer selbst Anfang des Jahres einige
private Bilder versehentlich für alle sichtbar, nachdem Facebook die Regeln
geändert hatte. Das lag daran, dass bei der Änderung volle Offenheit als
Standard-Einstellung vorgeschlagen wurde.
Zuckerberg hatte die Anpassung der Datenschutz-Einstellungen bisher damit verteidigt, dass die Nutzer als "soziale Norm" mehr Informationen offen zugänglich machen wollten. Neuen Ärger gab es zum Wochenende, als das "Wall Street Journal" berichtete, Facebook habe in einigen Fällen Werbekunden die Möglichkeit gegeben, zu erkennen, welche Nutzer ihre Werbung anklicken.
Änderungen noch nicht publik
Zuckerberg machte am Montag
kaum genauere Angaben, wie die neuen Datenschutz-Einstellungen aussehen
werden. Er schrieb lediglich, es solle einfach werden, in die
Facebook-Plattform eingebundene Dienste anderer Anbieter abzuschalten. Das
ist ein besonders kontroverser Punkt, bei dem viele Nutzer eine unerwünschte
Weitergabe ihrer persönlichen Daten befürchten. Der "Financial Times"
zufolge soll es drei Grundeinstellungen für Informationen geben: Für alle
sichtbar, nur für Freunde sichtbar, auch für Freunde von Freunden sichtbar.
Bei Facebook können Nutzer Profile anlegen und Nachrichten, Bilder oder Videos miteinander austauschen. Sie können dabei grundsätzlich entscheiden, ob ihre Informationen für alle oder nur für ihre freigeschalteten Freunde sichtbar sind. Das Netzwerk wächst schnell und bewegt sich derzeit auf die Marke von 500 Millionen Mitgliedern zu. In Österreich gibt es derzeit über zwei Millionen Facebook-Mitglieder.