Bundesbank nennt Bedenken

Neuer Gegenwind für Facebook-Währung

22.07.2019

Einmal mehr gibt es massive Bedenken gegen das Kryptogeld-Projekt "Libra".

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Facebooks geplante Kryptowährung hat einen weiteren prominenten Gegner: Die Deutsche Bundesbank sorgt sich um die Sicherheit des Zahlungsverkehrs und die Finanzstabilität bei einer möglichen Einführung von "Libra ". Erst kürzlich forderte auch die heimische Finanzmarktaufsicht FMA , dass Libra wie alle Krypto-Assets reguliert und beaufsichtigt werden müsse. Zwar seien wichtige Fragen zum Vorgehen des Libra-Konsortiums um Facebook noch offen, schrieb die deutsche Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. "Gleichwohl scheint es sinnvoll, dass Aufsichtsbehörden und Zentralbanken das Vorhaben schon jetzt sorgfältig beobachten und bewerten."
 
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Zentralbankaufgaben

Grundsätzlich könnten sogenannte Stable Coins wie Libra die teilweise sehr hohen Gebühren bei grenzüberschreitenden Überweisungen senken, erläuterte die Notenbank. Zugleich könnten sie klassische Zentralbankaufgaben berühren. "Die Erfüllung der gesetzlichen Notenbankaufgaben muss jedoch Vorrang haben vor privaten geschäftspolitischen Interessen", mahnte die Bundesbank. Wichtige Ziele wie die Geldwertstabilität, die Finanzstabilität und die Sicherheit des Zahlungsverkehrs dürften nicht beeinträchtigt werden.
 
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Das plant Facebook

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hatte im Juni die Einführung der eigenen Internet-Währung angekündigt. Mit stabilen Währungen wie Dollar oder Euro soll man sie ab 2020 kaufen können. Libra könnte dann nach Vorstellungen von Facebook vor allem für grenzüberschreitende Überweisungen, aber auch zum Bezahlen von Einkäufen eingesetzt werden. Kursschwankungen sollen vermieden werden, indem die Libra an einen Korb etablierter Währungen gekoppelt und durch Staatsanleihen abgesichert ("Stable Coin") wird. 28 private Unternehmen wie Mastercard, Visa, Paypal und Uber gehören zu den ersten Partnern.
 
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Kritik von vielen Seiten

Die großen Wirtschaftsmächte stehen einer möglichen Libra-Einführung äußerst kritisch gegenüber. Bei ihrem Treffen hatten die Finanzminister der sieben großen Industrieländer (G-7) und die Chefs der großen Notenbanken jüngst unisono "schwere Bedenken" gegen das Facebook-Geld zum Ausdruck gebracht. Zweifel gibt es unter anderem darum, wie effizient bei Libra Geldwäsche und Terrorfinanzierung unterbunden werden können.
 
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Forderung der FMA

FMA-Chef Klaus Kumpfmüller forderte zuletzt gegenüber der APA für die geplante Facebook-Cyberwährung, dass diese wie alle Krypto-Assets reguliert und beaufsichtigt werden muss. "Wichtig wird auch bei Libra sein, dass der Handel transparent erfolgt, um Missbrauch zu Lasten der Nutzer vorzubeugen", sagte Kumpfmüller. "Der europäische Gesetzgeber hat hier ja schon erste Schritte gesetzt und unterwirft etwa auch Krypto-Assets künftig gesetzlichen Verpflichtungen zur Prävention der Geldwäsche, wo er bei den Handelsplattformen und Wallet-Providern ansetzt", so der Vorstand der Finanzmarktaufsicht (FMA). "Diesen Weg müssen wir rasch und konsequent weiter gehen."
 
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