In Europa setzt das Online-Netzwerk für seine Prognosen speziell auf Österreich.
Dass ein neuartiges Virus ziemlich unberechenbar ist, haben die letzten Monate gezeigt. Vorherzusagen, wie sich Corona entwickelt, ist ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Im Kampf gegen die Pandemie wäre das aber sehr wichtig. Facebook will nun voraussagen, wie sich Corona künftig ausbreiten wird. Das Online-Netzwerk setzt dabei auf Künstliche Intelligenz (KI) und hat in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft neue Algorithmen entwickelt.
Bis zu 14 Tage
Laut der offiziellen Mitteilung soll die Corona-Ausbreitung für die nächsten 14 Tage vorausgesagt werden können. Damit täten sich auch Politiker mit dem Start bestimmter Maßnahmen wie einem „Lockdown light“ einfacher. Facebook hat aufgrund seiner enormen Nutzerzahl rund um den Globus ein echtes Ass im Ärmel. Doch nicht nur deshalb sollen die Prognosen deutlich genauer sein als standardisierte Modelle. Die KI des Online-Netzwerks bezieht in ihre Vorhersage nämlich auch deutlich mehr lokale Faktoren ein. Dazu zählen u.a. die Bevölkerungsmobilität, demografische Daten sowie aktuelle Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung. Darüber hinaus werden diese Faktoren von den gesundheitlichen Aspekten, die für die Ausbreitung ebenfalls eine Rolle spielen, getrennt.
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Rückschüsse
Da sich die Corona-Ausbreitung laut Experten in ähnlichen Regionen ähnlich verhält, sollen die aus bestimmten Teilen der Welt gewonnen Daten für Vorhersagen in anderen Gebieten verwendet werden können. So kann der Algorithmus aufgrund von Daten aus einem Bezirk oder Bundesland Rückschlüsse für ähnliche Regionen ziehen. Werden diese Daten nun ausgetauscht und an zeit- und ortsabhängige Dynamiken gekoppelt, können ziemlich präzise Vorhersagen getroffen werden.
Daten aus Österreich
Als Datenbasis nutzt Facebook öffentlich zugängliche Daten aus Apps (Umfragen, Statistiken, etc.), die das Online-Netzwerk eigens dafür entwickelt hat. In Europa arbeitet Facebook dafür auch mit Österreich zusammen. Mit den hier getätigten Umfragen (siehe Screenshots), die von der US-Universität Maryland anonymisiert ausgewertet werden, trainiert das Online-Netzwerk seine Prognosemodelle. Diese können dann auch für Voraussagen in anderen Ländern und Regionen verwendet werden.
Nützlich
Facebook will seine Prognosen Gesundheitsbehörden und Krankenhäusern kostenlos zur Verfügung stellen. Dank dieser frühzeitigen Informationen soll die Entwicklung von Corona-Hotspots schneller erkannt werden. Dann könnten auch die Ressourcen rechtzeitig richtig verteilt und angepasst werden.
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