Start-Up geschluckt

Facebook zahlt 1 Milliarde für Fotodienst

10.04.2012

Instagram hat 12 Mitarbeiter. Die Firma soll weiterhin bestehen bleiben.

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Es ist eine Märchengeschichte des digitalen Zeitalters wie sie die Welt seit dem Internet-Irrsinn Ende der Neunziger nicht mehr gesehen hat: Der Fotodienst Instagram , gerade 18 Monate alt und betrieben von 12 Leuten in einem winzigen Büro in San Francisco, wurde Montag vom sozialen Netzwerk Facebook geschluckt. Der Kaufpreis: Ein sagenhafte Milliarde Dollar (760 Millionen Euro). Dabei hat der Dienst weder nennenswerte Umsätze oder konkrete Profitpläne. In dem „Webmärchen“, so US-Medien, werden die Gründer Kevin Systrom und Mike Krieger, beide keine Dreißig, zu Multimillionären. Boss Systrom könnte 400 Millionen kassieren, Krieger 100 Millionen. Das „Silicon Valley“ rotiert.

Zuckerberg sucht Expertise beim Mobilweb
Instagram baute ein soziales Netz rund um mit Handys geschossenen Fotos auf, lockte 30 Millionen tauschfreudige Nutzer an. Die können Bilder auch mit coolen Filtern unterlegen. Stars wie Justin Bieber sind glühende Fans.

Facebook kann sich den Kauf, trotz einem Preis, der bei versierten Ökonomen Kopfschütteln auslöste, locker leisten: Der Gigant von-Jungstar Mark Zuckerberg (27) will beim Mega-Börsengang nächsten Monat bis zu zehn Milliarden Dollar lukrieren, der Marktwert dürfte auf über 100 Milliarden klettern.

Facebook erhofft von Instagram Expertise bei der „wachsenden Verlagerung“, so die New York Times, sozialer Netzwerke von PCs und Laptops auf mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets. Instagram gilt als Pionier am mobilen Web. Systrom und Zuckerberg waren Studienkollegen in Harvard: „Zuck“ bot ihm schon damals einen Job an, doch Systrom wollte fertigstudieren, gründete später Instagram. Nicht alle bejubeln den Deal: Erboste Nutzer fürchten, Facebook würde bloß die Technologie abschöpfen und den Dienst stilllegen. H. Bauernebel


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