Größtes Update aller Zeiten soll den einstigen Erfolg zurückbringen.
Zuletzt hat Firefox im Vergleich mit seinen Hauptkonkurrenten Google Chrome und Microsoft Edge massive Verluste hinnehmen müssen. Doch das soll sich nun ändern. Die Mozilla Foundation hat mit dem neuen Firefox 57 „Quantum“ nun das bisher größte Update des Browsers veröffentlicht. Dieses soll nun die goldenen Zeiten zurückbringen.
Beim FF 57 ist fast kein Stein auf dem anderen geblieben. Laut Mozilla umfasst der Browser 6,8 Millionen Zeilen Code. Für das Update wurden in den letzten zwölf Monaten rund 75 Prozent davon erneuert. Das macht sich natürlich optisch, beim Funktionsumfang und bei der Performance bemerkbar.
Deutlich schneller
Die Entwickler sprechen vom schnellsten und besten Firefox aller Zeiten. Deshalb haben sie die Version 57 laufend auf einem extrem günstigen Notebook (200 Dollar) mit schwacher Hardware-Ausstattung getestet. Denn wenn der Browser selbst hier schnell und stabil läuft, dann ist er auf leistungsstärkeren Geräten natürlich noch deutlich besser. Viele Aufgaben erledigt er nun deutlich schneller als die eingangs erwähnten Konkurrenten. Kernstück der Performance-Steigerung ist die neue Engine „Quantum“, die dem Firefox 57 nicht nur seinen Zusatznahmen gibt, sondern auch mit deutlich weniger Arbeitsspeicher (RAM) auskommt – Mozilla verspricht 30% weniger als Chrome. Er verteilt nämlich Aufgaben auf mehrere Prozessorkerne. Eine Art „Vorrangregel“ sorgt zudem dafür, dass das aktuell verwendete Tab immer Vorrang hat. Jene die im Hintergrund laufen, sind für den User ohnehin nicht so wichtig. Das Ganze macht sich jedenfalls bezahlt. Im Speedometer 2.0 Benchmarktest ist Firefox 57 doppelt (!) so schnell wie die Version 52.
Neues Design
Optisch sticht (neben dem modifizierten Logo) auf den ersten Blick die neue Bedienoberfläche ins Auge. Sie hört auf den klingenden Namen „Photon“ und schickt die „Australis“ in Rente. Das neue Design wirkt klarer, die Tabs sind nicht mehr abgerundet und die Titelleiste ist nun dunkel (kann aber umgestellt werden). Darüber hinaus wurde die neue Oberfläche für die Bedienung mit Fingern und für hochauflösende Bildschirme optimiert. Im Einstellungsmenü und bei der Add-ons-Verwaltung geht es nun ebenfalls deutlich übersichtlicher zu. Wie bisher, können die Nutzer die Symbolleiste anpassen und eigene Icons hinzufügen. Im Hauptmenü können nun aber keine eigenen Punkte mehr hinzugefüg werden. Diese sind nun fix verankert.
Alles neu bei den Add-ons
Die Neuerung mit den größten Auswirkungen für die Nutzer betrifft aber das Erweiterungssystem. Bei den Add-ons ist bei Firefox 57 wirklich alles neu. Hier gibt es nun die neue Schnittstelle WebExtensions, die auch von anderen Browsers genutzt wird. Das hat aber zur Folge, dass alte Erweiterung nicht mehr funktionieren. Kompatibel sind nur mehr Add-ons, welche die WebExtension-APIs nutzen. Diese hat Mozilla aber erst beim Firefox 54 eingeführt. Hintergrund ist, dass nur die neuen Erweiterungen die bereits erwähnte Multi-Prozess-Architektur des Browsers unterstützen. Ohne sie wäre die enorme Geschwindigkeitsverbesserung also nicht möglich. Für Add-on-Entwickler gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Letztere ist, dass sie auf das Design des Firefox 57 kaum mehr Einfluss nehmen können. Dafür will Mozilla den Entwicklern jedoch ansonsten deutlich weitreichendere Möglichkeiten gewähren, als das bei anderen Browser-Anbietern der Fall ist.
Sicherheit und Ausblick
Natürlich hat Mozilla auch auf die Sicherheit großen Wert gelegt. Wer mit dem Firefox 57 surft, soll bestens geschützt sein. Ein Ausblick auf kommende Neuerungen wurde auch schon gewährt. So soll die Einführung von WebRender die nächste große Neuheit werden. Sie wird erst durch die Quantum-Engine möglich und könnte erstmals beim Firefox 60 mit an Bord sein.
Das größte Firefox-Update aller Zeiten war also nur der Anfang. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Mozilla-Browser nun wieder näher an den Marktführer Chrome herankommen wird.
Externer Link
Hier geht es direkt zum Download von Firefox 57