Game City 2009
Gaming findet Stadt -Spielemesse in Wien
18.09.2009
Kommenden Freitag startet die größte Spielemesse Österreichs. Besucher werden über alles rund um Computerspiele informiert.
In einer international beachteten Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wien und der Industrie findet heuer die dritte Ausgabe des Gaming Informationsevents GAME CITY von 25.-27. September im Wiener Rathaus statt. Die GAME CITY verbindet aktuelle Spiele-Highlights, Gaming als Sport, hilfreiche Information und Beratung im Umgang mit Computerspielen sowie eine wissenschaftliche Fachtagung.
Neu Ausrichtung
Computerspieler sind zunehmend Mittdreißiger bis
Mittvierziger - und weiblich. Daher widmet sich die
Computerspielveranstaltung heuer speziell diesen "Grenzgängern"
im Gamesbereich, hieß es anlässlich der Pressekonferenz.
Computerspiele sind zunehmend für erweiterte Gesellschaftsschichten ein "Medium für kulturelle Äußerungen", sagt Herbert Rosenstingl von der Bundesstelle für die Positivprädikatisierung von Computer- und Konsolenspielen (BUPP) im Wirtschaftsministerium. Sie sind innerhalb weniger Jahre vom "Nischen- zum Massenmarkt" geworden, versichert auch Niki Laber, Präsident des Österreichischen Verbandes für Unterhaltungssoftware (ÖVUS). Doch manche jener Erziehungsberechtigten und Lehrer, die selber in ihrer Jugend keine oder nur wenige Erfahrungen mit Games gemacht haben, tun sich im Umgang mit diesen neuen Phänomenen schwer, sagt Bildungs- und Jugendstadtrat Christian Oxonitsch (S). Bei der "Game City", einem "europaweit einzigartigen Event", sollen daher nicht nur junge Gamer die neuesten Spiele ausprobieren können, sondern auch den Eltern gezeigt werden, wie man diese "mit pädagogischem Anspruch sinnvoll in den Alltag" einbaut, so Oxonitsch. So soll diese "neue Welt für die Menschen begreifbar gemacht" werden.
Lange Nacht der Games
Großen Spaßfaktor für Jung und Alt
versprechen die Game-Stationen und die erstmals veranstaltete "Lange
Nacht der Games" (25.9. bis Mitternacht), bei der aktuelle Spiele und
Konsolen präsentiert werden. 52.000 Besucher hatte die "Game City"
im Vorjahr, heuer werden die Räume innerhalb des Rathauses auch noch um ein "Gaming
Tent" im Freien und um den Arkadenhof erweitert. Dass mit Sony diesmal
einer der großen Player nicht unter den Ausstellern ist, bedauert man bei
wienXtra. Dennoch sollen "keine Spiele fehlen", da diese von
anderen Herstellern präsentiert werden.
Das Spielvergnügen wird auch wissenschaftlich begleitet. Bei der dritten "Vienna Games Conference" zur "Future and Reality Of Gaming" spricht u.a. die Autorin von "Grand Theft Childhood", Cheryl K. Olson (Massachusetts General Hospital, Department of Psychiatry), darüber, was junge Gamer auch von Gewaltspielen lernen können. Und auch darüber, was die Eltern tun können, um die positiven Effekte dieser Spiele aufzugreifen, so Rosenstingl. "Denn die Gefahren kann man relativ einfach im sozialen Umfeld abfedern", insbesondere dann, wenn Eltern und Bildungssystem für reale Situationen "andere Lösungen anbieten" als Gewalt. Gamer seien "keine Gewalttäter, sondern eigentlich Sportler", die bei vielen Spielen "Höchstleistungen an Teamarbeit und schneller Reaktion" erbringen, so Rosenstingl.
Und die Eltern können die Spiele bei der "Game City" auch selber ausprobieren - womit sich einige durchaus schwertun dürften. So berichtet Stefan Baloh vom eSport Verband Österreich (ESVÖ), dass im Anschluss an die Finalspiele der World Cyber Games und die erste Staatsmeisterschaft der Konsolenspiele (beide im Rahmen der "Game City") spezielle LAN-Sessions für Eltern veranstaltet wurden und auch heuer wieder werden. Dabei machte das Betreuerteam "zehn Mann aus - für zehn Eltern". Dass Computerspiele "Kinderzeug" sind, "stimmt schon lange nicht mehr", so Laber.
In der öffentlichen Diskussion in Medien und Politik müssen Games immer wieder als Sündenbock etwa für zunehmende Gewalt an Schulen oder gar Amokläufe herhalten - doch dies "greift in vielerlei Hinsicht zu kurz", sagt Rosenstingl. Junge Gamer haben "ein Recht auf Spielen, ohne dafür pauschal kriminalisiert zu werden", so Rosenstingl. Die Verbindung von Games und Gewalt wird mit "Unterstellungen" betrieben, die "mit Scheinargumenten unterlegt" werden. So sei es angesichts der weiten Verbreitung vom bestimmten Computergames kaum überraschend, dass auch spätere Amokläufer diese spielen. "Wirkzusammenhang ist das noch keiner", betont Rosenstingl. Im Rahmen der "Game City" ist die Ausstellung "Games Don't Kill" von Jana Herwig zu sehen. Und Oxonitsch betont: "Es geht nicht um eine Diskussion, ob Computerspiele gut oder schlecht sind. Sie sind ein Faktum" im Alltagsleben.
Spielehighlights im Gaming Room und Gaming Zelt
Was wäre das
beste Game-Event ohne Games: Namhafte Aussteller wie Activision, Electronic
Arts, Nintendo, Sega, THQ, Ubisoft oder Xbox zeigen die neuesten
Spieletitel. Für jeden Geschmack ist etwas zum Ausprobieren dabei:
Musikgames wie Lips oder The Beatles Rockband, oder Sportgames wie FIFA 10,
Forza 3 oder Need for Speed Shift bieten Spaß für die ganze Familie. Wii
Sports Resort, EA Sports Active oder Wii Fit bringen dabei den Spieler
selbst zum sporteln. Die Jüngsten können mit ihren Eltern neuen Top-Titeln
wie Mario Kart, die Disney Umsetzung OBEN oder neue Versionen der Klassiker
Kirby und Pokemon genauso wie das Knobelgame Prof. Layton erkunden.
„Für die Spieleindustrie ist die GAME CITY ein wichtiges Event“, sagt Niki Laber, Präsident des Österreichischen Verbands für Unterhaltungssoftware (ÖVUS). „Wir freuen uns, dass wir hier nicht bloß eine große Vielfalt an aktuellen Games präsentieren, sondern durch die enge Kooperation mit der Stadt Wien einen wichtigen Beitrag zur vorurteilsfreien Aufklärung über Gaming leisten. In dieser Konstellation ist die GAME CITY weltweit einzigartig und besitzt international in der Branche eine Vorreiterrolle“.
Der Branchenverband bietet auf der GAME CITY viele Infos über den Umgang mit Games und erklärt Eltern und Pädagogen insbesondere das Alterseinstufungssystem PEGI.
Die GAME CITY auf einen Blick
25.-27. September im Wiener
Rathaus & Freigelände; freier Eintritt
Öffnungszeiten:
Freitag:
17:00-0:00 (Lange Nacht der Games)
Samstag: 10:00-19:00
Sonntag:
10:00-19:00
Weitere Informationen: www.game-city.at