Heuer präsentieren 460 Aussteller aus über 30 Ländern ihre Spieleneuheiten.
Wenige Wochen nach der Spielemesse E3 in Los Angeles und der Games Convention Online folgt für Gamer bereits das nächste Highlight. Ob Action, Sport oder Strategie: Es darf wieder "gedaddelt" werden. Bei Europas größter Computerspiele-Messe Gamescom (18. bis 22. August) wird Köln zur Hochburg der Gamer. Rund 245.000 Besucher kamen bei der Premiere im vergangenen Jahr - dieses Mal sollen es noch mehr werden. Als Highlights locken neue Bewegungssteuerungen, 3D-Technik und natürlich eine schier unübersehbare Zahl neuer oder weiterentwickelter Spiele.
Game-Feuerwerk der Extraklasse
"Vor allem im Bereich der
Spielesoftware erwarten wir eine Messe der Premierenshows", sagt der
Geschäftsführer des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU),
Olaf Wolters. "Spielsensationen, die bisher nur einem Fachpublikum
vorbehalten waren, sind auf der Gamescom erstmals einem breitem Publikum
zugänglich." Auf eingefleischte Fans warten unter anderem
Nachfolger beliebter Baller- und Rollenspiele. Sport- und Musikspiele, die
mittels eingebauter Kameras und Sensoren auf Bewegung reagieren, sollen
besonders Familien ansprechen.
In den Messehallen sind rund 10.000 Spielstationen aufgebaut, an denen die Besucher alles ausprobieren können - sofern sie genug Zeit und Geduld mitbringen. Im vergangenen Jahr betrug die Wartezeit an besonders begehrten Ständen bis zu vier Stunden. "Viele Aussteller bemühen sich gegenzusteuern", sagt Wolters. So seien mehr Vorführungen geplant oder die Spielzeiten würden verkürzt. "Aber trotzdem wird es sicherlich wieder Schlangen geben."
Gesamte Branche ist vor Ort
Insgesamt 460 Aussteller aus mehr
als 30 Ländern sind dabei. Sie hoffen nicht nur auf begeisterte
Hobby-Spieler, sondern auch auf viele Geschäftskunden. Denn der Handel
ordert auf der Gamescom bereits fürs Weihnachtsgeschäft. Deshalb gibt es
auch einen eigenen Business-Bereich. Zudem ist der erste Messetag
ausschließlich für Journalisten und Fachbesucher reserviert, ehe die Tore
vom 19. an für Jedermann öffnen.
"Wir wollen in diesem Jahr unsere internationale Reichweite deutlich steigern", sagt der Geschäftsführer der Kölner Messegesellschaft, Oliver Kuhrt. Um dies zu unterstreichen, gibt es zum ersten Mal ein offizielles Partnerland, und zwar Kanada - nach Veranstalterangaben das "international führende Kreativzentrum der Spiele-Industrie".
Die Gamescom fand früher unter dem Namen Games Convention in Leipzig statt. Als der BIU dann dort keine Wachstumschancen mehr sah und für 2009 die Verlegung an den Rhein beschloss, war das für die Domstadt und die Koelnmesse GmbH ein echter Glücksfall: Auf Anhieb avancierte die Veranstaltung zur mit Abstand besucherstärksten Messe in Köln.
Ganz Köln im Spielfieber
Wer es während der Gamescom nicht
auf das Messegelände schafft oder bisher eher wenig mit Computerspielen zu
tun hat, kommt auch in der Kölner Innenstadt kaum an dem Thema vorbei. Dort
werden an zentralen Plätzen ebenfalls Spielekonsolen oder Showbühnen
aufgebaut, abends treten Bands und Künstler auf und sollen für Partystimmung
sorgen.
Auch ernstere Themen
Doch bei aller Spiele-Euphorie werden
ernste Themen nicht ausgeblendet. Ein eigener Bereich auf der Messe befasst
sich unter dem Titel "Games Competence" mit den Schwerpunkten
Jugendschutz und Medienkompetenz. Unter den 45 Ausstellern sind zum Beispiel
die Bundeszentrale für politische Bildung, der Kinderschutzbund und die
Drogenhilfe. Bei einem von der nordrhein-westfälischen Landesregierung
organisierten Fachkongress diskutieren Vertreter von Politik, Wissenschaft
und Industrie über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Computerspielen.