Günstiger 5,5"-Androide

Gigaset baut Smartphone in Deutschland

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Nach zehn Jahren werden in unserem Nachbarland wieder Handys gebaut.

Zehn Jahre nach der Einstellung der Nokia-Handyproduktion in Bochum werden wieder Mobiltelefone in Deutschland produziert. Die ehemalige Siemens-Tochter  Gigaset  kündigte an, in Bocholt im Münsterland ein neues Smartphone-Modell herzustellen. Die Produktion in Deutschland sei ungefähr so teuer wie in Asien, weil in dem Werk in Bocholt intensiv mit Fertigungsrobotern gearbeitet werde.

Dadurch sei auch die Fehler- und Ausschussquote niedriger als bei einer weitgehend manuellen Produktion in Asien, sagte Andreas Merker, Leiter Mobile Devices bei Gigaset. In Österreich bietet beispielsweise  spusu ein Gigaset-Smartphone mit Vertrag  an.  

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5,5 Zoll Smartphone mit Fingerabdruck-Sensor

Bei dem in Bocholt produzierten Gerät handelt es sich um das Android-Smartphone GS185 (siehe Fotos), das noch im Juni für 179 Euro auf den Markt kommen soll. Es ist eines von drei neuen Modellen, die Gigaset in dieser Woche präsentiert hatte. Die anderen Modelle, das GS100 und das GS180, die 119 Euro bzw. 149 Euro kosten, werden weiterhin in Asien montiert. Das GS185 setzt auf ein 5,5-Zoll-Display im 18:9-Format mit einer HD+ Auflösung (1440 x 720 Pixel). Als Antrieb kommt der Achtkern-Prozessor Snapdragon 425 von Qualcomm zum Einsatz, der von 2 GB RAM unterstützt wird. Der interne 16 GB Speicher kann via microSD-Karte erweitert werden. Ein Fingerabdrucksensor und ein 4.000 mAh Akku mit Schnellladefunktion sind ebenfalls mit an Bord. Die Front- und die hintere Hauptkamera lösen jeweils mit 13 MP auf. Letztere verfügt jedoch über ein lichtstärkeres Objektiv mit Blende f/2.0. Als Betriebssystem ist Android 8.1 "Oreo" vorinstalliert.

Gigaset baut Smartphone in Deutschland
© Gigaset
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GS185-Rückseite mit 13 MP Kamera und Fingerabdrucksensor.

Teile werden aus Asien geliefert

Die elektronischen Bauteile stammen allerdings von Zulieferbetrieben aus Asien. In Deutschland werden Verpackungen und die gedruckten Anleitungen hergestellt. In Bocholt werden die Geräte aber nicht nur montiert, sondern auch entworfen und an spezielle Anforderungen von Netzbetreibern und Großkunden angepasst. Daher finde rund 60 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland statt, rund 40 Prozent stamme von den Zulieferern aus Asien, sagte Merker.

Besonders viele Arbeitsplätze werden durch das Produktionsverfahren im Werk in Bocholt jedoch nicht geschaffen. Die Produktionslinie benötige nur acht Mitarbeiter pro Schicht, also 24 Mitarbeiter bei einem Dreischicht-Betrieb. Die Fertigungslinie kann maximal 6.000 Geräte in der Woche herstellen. Bei einem Markterfolg werde Gigaset weitere Fertigungslinien in Bocholt in Betrieb nehmen.

Gigaset war ursprünglich eine Marke der Siemens Home and Office Communication Devices und ist seit Jahren einer der führenden Hersteller von schnurlosen DECT-Telefonen. Im Rahmen von mehreren Sparprogrammen waren in dem Werk in Bocholt immer wieder Arbeitsplätze abgebaut worden.

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