Neuer Messenger-Dienst will mit künstlicher Intelligenz punkten.
Google kommt bei der Fertigstellung seiner auf der diesjährigen Entwicklerkonferenz I/O angekündigten Neuheiten gut voran. Kurz nachdem der Facetime-Gegner „Duo“ veröffentlicht wurde, schickt der IT-Riese nun seinen WhatsApp-Konkurrenten „Allo“ an den Start. Der neue Messenger-Dienst steht ab sofort allen Android-Nutzern zur Verfügung.
Gängige Grundfunktionen
Allo soll sich auf Googles künstliche Intelligenz stützen und dem Nutzer selbst passende Antworten sowie Restaurants und Kinofilme vorschlagen, ebenso wie Emojis. Im Grunde wirkt das Programm auf den ersten Blick aber wie alle gängigen Messenger-Dienste. Das Hinzufügen von Kontakten funktioniert über das Telefonbuch. Dort wird angezeigt, wer von den eigenen Kontakten Allo ebenfalls installiert hat. Diese Personen können ganz einfach hinzugefügt werden. Konversationen erfolgen per Texteingabe. Darüber hinaus kann man in der App auch Videos und Fotos aufnehmen, um diese an Kontakte zu schicken. Auch das Anfügen von Inhalten aus der Galerie ist möglich. Zudem können auch Sticker oder Gifs verschickt werden. Ganz nett ist jene Funktion, die es erlaubt, einem Foto vor dem Versenden per Handschrift eine Notiz oder Zeichnung hinzuzufügen. Wer dem Empfänger mitteilen will, wo man sich gerade aufhält, kann das ganz einfach über die integrierte Googe-Maps-Schnittstelle machen.
Künstliche Intelligenz als Trumpf
Diese Funktionen kennt man aber auch von anderen Messenger-Diensten, die in diesen Bereichen sogar mehr können. Bei WhatsApp kann man beispielsweise Audio-Files versenden und bei Apples iMessage ist es mit iOS 10 möglich, Musiktipps zu teilen, oder sogar Videos mit handschriftlichen Notizen zu versehen. Doch Google will bei Allo mit anderen Funktionen punkten. Hierbei spielt vor allem der integrierte Google Assistent eine wichtige Rolle, der den Nutzern in fast allen Bereichen unter die Arme greifen will. Der digitale Helfer steht zum einen in einem direkten Chat persönlich zur Verfügung. Hier kann man ihn eigentlich alles Fragen, was man wissen will. Antworten liefert die verknüpfte Google-Suche. Darüber hinaus kann sich der Google Assistent aber auch zu anderen Chats dazu schalten. Will man sich mit seinem Kontakt in einem Restaurant verabreden, blendet der Assistent eine Liste mit Restaurants ein, die sich in der Nähe befinden. Ist ein passendes Lokal dabei, muss man nur darauf klicken und erfährt Zusatzinfos wie Telefonnummer, Öffnungszeiten oder Reserviergungsmöglichkeiten. Der eigentliche Chat bleibt dabei aufrecht. Die Antworten des Google Assistent werden mit bunten Kreisen markiert. Bei jenen der Nutzer, erscheint das kleine Profilbild. Verabredet man sich nicht zum Essen sondern zu einem Kinobesuch, zeigt der Assistent den Chatpartnern alle Kinofilme an, die derzeit gespielt werden. Das waren nur zwei von einer ganzen Reihe an möglichen Szenarien.
Fazit
Zwar steckt die Künstliche Intelligenz noch in den Kinderschuhen, sieht man sich die enorme Entwicklung in den letzten Jahren an, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis die digitalen Assistenten ähnlich schnell und zuverlässig handeln, wie wir Menschen. Auch Facebook, Amazon und Apple treiben die Entwicklung in diesem Feld enorm voran. In Allo funktioniert der virtuelle Helfer bereits sehr gut. Er wird aber ständig weiterentwickelt. Gut möglich, dass man ihn bei Chats schon bald nicht mehr von richtigen Personen unterscheiden kann. Bleibt abzuwarten, wie die Technik von den Nutzern angenommen wird. Es gibt nämlich auch Bedenken. Schließlich kann sich der Google Assistent nur dann ideal für den jeweiligen Nutzer weiterentwickeln, wenn ihm dieser möglichst viele Informationen von sich preisgibt. Das wird bei vielen aber auch für Unbehagen sorgen. Schließlich landen die Daten alle bei Google. Für Nutzer, denen das egal ist, könnte Allo aber eine echte Alternative für WhatsApp und Co. sein.