Street View
Google-Autos dürfen bei uns wieder fahren
30.11.2010
Datenschutzrat gab grünes Licht für die Wiederaufnahme der Kamerafahrten.
Die österreichische Datenschutzkommission hat den Google Street View-Autos prinzipiell freie Fahrt gegeben. Ein Bescheid, der das Projekt in Österreich im Frühjahr gestoppt hat (wir berichteten), ist aufgehoben worden, sagte die Sprecherin Eva Souhrada-Kirchmayer am Dienstag gegenüber der APA. Das Unternehmen muss aber für das Registrierungsverfahren noch Präzisierungsdaten nachliefern. "Dieser Bescheid hat aber keine aufschiebende Wirkung", so Souhrada-Kirchmayer.
Alternatives Street View
Auf der Webseite "norc.at" kann man schon jetzt einen virtuellen Spaziergang durch die Bundeshauptsadt machen. So ähnlich wird in Zukunft auch Googles Street View aussehen:
WLAN-Daten gespeichert
Grund für den verordneten Boxenstopp war die angeblich unbeabsichtigte Sammlung von möglicherweise auch personenbezogenen WLAN-Daten
beim Abbilden der Straßen, für das Street View
keine Erlaubnis hatte. Das Unternehmen habe nun aber nachweisen können, dass die umstrittenen Daten für andere Projekte gesammelt worden sind. Künftig werde man auch darauf verzichten, mit den Street View-Autos diese Informationen einzuholen. Die bisher gesammelten Daten sind Google zufolge bereits gelöscht worden.
Reine Formsache
Theoretisch könnte Google nun die Autos wieder auf Fahrt schicken. Für ein Registrierungsverfahren muss das Unternehmen allerdings in den kommenden vier Wochen Präzisierungsdaten nachliefern. Zwar hat dieser Bescheid der Kommission keine aufschiebende Wirkung, aber die Sprecherin ging davon aus, dass Google der Aufforderung nachkommen werde.
Widerspruch
Der Suchmaschinenanbieter hatte vor dem Stopp monatelang spezielle Kameraautos durch Österreich geschickt. Sie fotografieren Straßenzüge, die dann im Google-Dienst Street View in einer 3D-Ansicht
im Internet abrufbar sein sollen. In Europa gab es bereits mehrfach Proteste von Anrainern, auch in der oberösterreichischen Stadt Steyregg, wo ein Pensionist Anfang April versuchte, ein Kamera-Auto mit einer Spitzhacke zu verjagen. In Deutschland
ging der Dienst vor wenigen Wochen online.