Es geht um 6.000 Patente für den Telekommunikationsbereich.
Inmitten einer Welle von Patentklagen in der Mobilfunk-Branche bietet Android -Hersteller Google 900 Millionen Dollar (632 Mio. Euro) für die Patent-Sammlung des gescheiterten Netzwerkausrüsters Nortel. Das Paket umfasst etwa 6.000 Patente und Anträge, bei denen es um Mobilfunk-Technologien, aber auch Techniken aus den Bereichen Internet-Suche und Online-Netzwerke geht. "Das breite Patent-Portfolio berührt nahezu jeden Aspekt der Telekommunikation", stellte Nortel am Montag in einer Mitteilung fest.
Auch RIM und Apple interessiert
Als Interessenten für die Patente des pleitegegangenen kanadischen Telekom-Ausrüsters galten bisher auch Apple
und der Blackberry
-Anbieter Research In Motion (RIM). Nach der anfänglichen Vereinbarung mit Google werden eventuelle weitere Bewerber jetzt das Gebot des Internet-Konzerns übertreffen müssen. Die Auktion aus der Insolvenzmasse erwartet Nortel im Juni.
Regelrechte Patentkriege
Im boomenden Smartphone-Markt toben gerade diverse Patentkriege
. Dabei stechen besonders der Konflikt zwischen dem weltgrößten Handy-Hersteller Nokia und dem iPhone-Entwickler Apple
hervor sowie zahlreiche Klagen, die das Google-Betriebssystem Android im Visier haben. Google machte keinen Hehl daraus, dass das Gebot mit den Patent-Streitereien im Zusammenhang steht.
Gezielte Gegenwehr
Der Konzern hoffe, dass das Patent-Portfolio von Nortel andere von Klagen gegen Google abhalten werde, schrieb Justitiar Kent Walker in einem Blogeintrag. Außerdem solle es der Entwickler-Gemeinschaft zugute kommen, die an quelloffener Software arbeite und an Projekten wie Android
und Chrome
beteiligt sei. Mit Chrome bietet Google einen eigenen Web-Browser an und will auf dieser Basis auch ein Computer-Betriebssystem aufsetzen.