Neues Antiviren-Tool hat sogar Sicherheitsexperten überrascht.
Chrome ist mittlerweile der mit Abstand meistgenutzte Browser der Welt. Viele Sicherheitsexperten halten die Google-Software auch für den sichersten Browser der Welt. Google hat in seinem Browser eine Art Antivirus-Programm installiert, das vor allem das Surfen auf Windows-Rechnern deutlich sicherer machen soll. Konkret kommt dabei ein Programm der Antivirenspezialisten von ESET zum Einsatz. Bei dem automatischen Antiviren-Schutz werden aber auch die am Computer gespeicherten Dateien gescannt. Aufgrund der Datenaffäre bei Facebook sorgt dieses Vorgehen bei vielen Usern nun für Aufsehen. Denn eine offizielle Ankündigung diesbezüglich machte Google nicht.
Informationen werden an Google gesendet
Doch Experten geben Entwarnung. Nutzer müssen keine Angst haben, dass sie von Google ausspioniert werden. Auf der Suche nach Malware durchsucht Chrome mit der Antiviren-Engine von ESET auch Computerdateien. Wenn der Browser dabei verdächtige Dateien findet, werden die Metadaten dieser Datei und einige Systeminformationen an Google gesendet. Danach wird der Nutzer aufgefordert, die betroffene Datei zu löschen, um den Computer von dem Schadprogramm zu befreien. Wer nicht will, dass Informationen an Google gesendet werden, kann die Funktion in den Chrome-Einstellungen auch deaktivieren.
Harmloser als normale Antiviren-Programme
Das neue Sicherheitsfeature von Chrome durchsucht den Computer und dessen Dateien jedoch deutlich harmloser, als das beispielsweise herkömmliche Antivirenprogramme machen. Diese durchforsten ja den kompletten Rechner der Nutzer und senden teils sogar sensible Daten und Kernel-Informationen an den Antiviren-Hersteller. Doch hier wissen die Nutzer normalerweise über dieses Vorgehen bescheid. Schließlich müssen sie das Programm zunächst installieren und die Geschäftsbedingungen akzeptieren.
Schiefe Optik
Letzteres muss man zwar auch vor der Verwendung von Chrome machen, doch hier sind sich sicher nicht alle Nutzer darüber bewusst, dass der Browser über einen automatischen Virenscanner verfügt, der ihren PC durchsucht. Gegenüber Motherboard haben mehrere Sicherheitsexperten bestätigt, dass das Google-Tool sensibel arbeite und für den Nutzer harmlos bzw. sogar ein großer Vorteil sei. Zudem weist Google in den Chrome-Geschäftsbedingungen auch darauf hin. Dennoch glauben sogar die Experten, dass der IT-Riese die Funktion besser publik hätte machen müssen. Denn wenn die Nutzer nachträglich und über andere Quellen darüber informiert werden, dass der Google-Browser auch ihre Dateien durchsucht, ist das eine etwas schiefe Optik, die auch zu Verunsicherung führen kann.