Ein Highlight ist das neue Bezahlsystem Android Pay.
Wie erwartet, hat Google auf seiner jährlichen Entwicklerkonferenz I/O zahlreiche Neuheiten präsentiert - unseren Live-Ticker finden Sie auf Seite 2. Dabei stand vor allem die kommende Android-Version „M“ im Mittelpunkt, die mit einigen Neuerungen auftrumpft. Darüber hinaus wurde eine neue Foto-App, diverse Smart-Home-Anwendungen, ein neuer Android-Bezahldienst, Verbesserung für die Android Wear sowie eine neue Version des VR-Gadgets „Cardboard“ vorgestellt. Android hat heute mehr als eine Milliarde Nutzer. Seit der Einführung der ersten Android-Smartphones im Jahr 2008 ist also viel passiert. Zurzeit sind 4.000 unterschiedliche Android-Geräte von 400 Herstellern und 500 Netzbetreibern auf dem Markt erhältlich.
Bezahldienst
Ein zentraler Punkt der Keynote war der verbesserte Bezahlsystem für Android-Smartphones. Dieser hört auf den Namen Android Pay. Nutzer sollen damit sowohl in Läden als auch in Apps auf ihren Geräten bezahlen können. Google kooperiert dabei mit Zahlungs-Abwicklern wie Mastercard oder Visa.Der Service soll für alle Android-Smartphones verfügbar sein, die mit NFC-Nahfunk ausgerüstet sind. Eine weitere Voraussetzung ist, dass sie die Betriebssystem-Version Android 4.4 oder neuer unterstützen.
© Reuters
Google-Produktchef Sundar Pichai führte durch die Keynote. Dabei wurde...
© Reuters
...er von weiteren Google-Managern...
© Reuters
...unterstützt, die zahlreiche interessante....
© Reuters
...Neuheiten präsentierten.
© AFP
Weitere Eindrücke von Googles jährlicher...
© AFP
...Entwicklerkonferenz finden Sie auf den...
© Reuters
...folgenden Fotos.
© AFP
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
© Reuters
© Screenshot
© Screenshot
© Screenshot
Android M
Noch interessanter wird das Ganze, wenn die nächste Android-Version, die unter dem Codenamen „M“ entwickelt wird, erscheint. Denn dann gibt es – wie bei Apple – eine Authentifizierung via Fingerabdruck. Diese gilt nicht nur für Android Pay sondern auch für weitere sensible Apps. Nutzer brauchen dann kein Passwort mehr eingeben, sondern die Freigabe einfach per Fingerabdruck erledigen. Voraussetzung ist natürlich ein Android-Smartphone, das mit einem Fingerabdrucksensor ausgestattet ist.Zudem gibt Google Android M Nutzern mehr Kontrolle darüber, auf welche Informationen Apps auf ihren Android-Geräten zugreifen können. Die einzelnen Berechtigungen etwa für E-Mail, Ortungsdienste, Mikrofon, Kamera oder Kalender-Einträge können nun einzeln vergeben werden. Mit Android M soll der Akku deutlich länger durchhalten als mit Android 5.0. Sobald ein Smartphone oder Tablet länger irgendwo liegt, wird es in den Schlafmodus geschickt. Hier wird der integrierte Bewegungssensor genutzt. So wird viel Energie gespart. Maximal soll die Laufzeit dank "Doze" verdoppelt werden. Darüber hinaus ist bei Android M auch ein USB-C-Support mit an Bord.
Google macht auch die Smartphone-Suche intelligenter. Sie soll Zusammenhänge besser verstehen und ständig dazu lernen. So soll sie sich perfekt auf den Nutzer einstellen können und immer die schnellsten und beten Suchergebnisse liefern. Auch beim intelligenten Assistenten Google Now gibt es einige Neuerungen. Der User kann mit dem Smartphone wie mit einer Auskunft sprechen. Der Assistent versteht sogar Kontexte und liefert dann zusammenhängende Antworten. Dahinter steckt eine Technik namens "Now on Tap". Hört man etwa ein Lied auf dem Smartphone, kann man es fragen "Wie heißt dieser Sänger" - und schon kommt die Antwort. Now on Tap funktioniert auch mit vielen Apps. Google Now soll also genau die Informationen liefern, die der User benötigt. Zum Beispiel, ob in einem neuen Restaurant noch ein Tisch frei ist oder zu welchen Zeiten Pitch Perfect 2 im Kino läuft – und zwar unabhängig davon, ob das Smartphone gerade benutzt wird. Android M ist laut Google mit mehreren hundert Verbesserungen das bisher leistungsfähigste Android-System überhaupt.
Eine Entwicklerversion von Android M steht ab heute für diverse Nexus-Geräte bereit. Die Consumer-Version wird noch einige Wochen auf sich warten lassen.
Android Wear
Das nächste Android Wear-Update bietet Always On - das Display bleibt auf Wunsch immer an. Und zwar nicht nur für das Watchface (Zeitanzeige), sondern auch für diverse Apps. Bei Einkaufslisten kann das durchaus hilfreich sein. Zudem werden neue Apps wie Foursquare, Spotify, Uber, Car-Finder oder der Facebook-Messenger unterstützt. Laut Google gibt es bereits 4.000 Android Wear Apps.
Fotos
Google-User können nun auch ihre Fotos leichter sortieren. Der IT-Riese hat während der Keynote eine neue Foto-App auf den Markt gebracht, mit der die User all ihre Fotos und Videos an einem Ort zusammenführen und schnell sortieren und auf Wunsch auch mit anderen teilen können. Die Fots-App ist auch für iOS verfügbar. Zudem gibt es eine praktische Suchfunktionen und einen Assistent, der beim Erstellen von Collagen hilft. Das Beste ist jedoch: Mit Google Fotos könnt die Nutzer kostenlos beliebig viele Fotos und Videos in hoher Auflösung sichern und aufbewahren. Fotos bis 16 MP und HD-Videos bis 1080p werden in Originalauflösung aufbewahrt. Im Cloud-Dienst werden komprimierte Versionen der Fotos und Videos in einer Auflösung gespeichert, die eine hervorragende Druckqualität ermöglichen soll.
Smart Home
Natürlich legt Google auch in Sachen totaler Vernetzung nach. Hier haben sich die Entwickler etwas Besonderes ausgedacht. Denn wir alle sind von Geräten umgeben, die oft unabhängig voneinander betrieben werden. Der Alltag wird sich stark vereinfachen, sobald diese Technologien miteinander kommunizieren können – zum Beispiel wenn die Rezepte-App mit einem intelligenten Backofen kommunizieren könnte, um genau die richtige Temperatur einzustellen. Oder außerhalb des Hauses – vom Transportsystem, das Pendler über Fahrplanänderungen informiert, bis hin zu Landwirtschaftsbetrieben, in denen Erntemaschinen und Bewässerungssysteme über Smartphones gesteuert werden. Es gibt unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten. Aber es gibt auch noch zahlreiche Hindernisse – die Nutzererfahrung ist uneinheitlich und verwirrend, die Hersteller beginnen oft bei jedem Gerät mit ihrer Arbeit von vorn, Geräte spielen nicht zusammen und Entwicklern fehlt oft die Möglichkeit, geräteübergreifend Nutzererfahrungen zu entwickeln. Hier kommt nun Google ins Spiel: Project Brillo ist eine neue, von Android abgeleitete Plattform, auf der Entwickler und Hersteller vernetzte Geräte bauen können. Als Teil von Brillo führt Google in Zusammenarbeit mit Nest “Weave” ein – ein Kommunikationsprotokoll, ein Set von Entwickler-APIs, ein Schemensatz und ein Zertifizierungsprogramm zur Sicherstellung der Interoperabilität der Geräte und Apps.
Virtual Reality
Wie viele andere IT-Konzerne steht auch bei Google die sogenannte Virtuelle Realität im Fokus. Diese soll in Zukunft stark an Einfluss gewinnen. Auf der I/O 2014 hat Google sein VR-Gadget Cardboard vorgestellt, das die User mithilfe ihres Smartphones die virtuelle Realität näher bringt. Im Grunde handelt es sich dabei um eine günstige Alternative zu Virtual-Reality-Brillen. Derzeit gibt es mehr als 500 Cardboard-Apps für Filme, Spiele, Touren sowie zum Lernen. Dazu wurden mehr als 1 Million Cardboards ausgeliefert. Auf der diesjährigen I/O wurde der iOS-Support für Entwickler angekündigt und erstmals Google Expeditions vorgestellt, eine App, mit der Schüler dank Cardboard zum Beispiel auf dem Mond oder unter Wasser virtuelle Touren unternehmen können. Die faltbare Papp-Brille, in die man ein Smartphone hineinsteckt, um in virtuelle 3D-Welten einzutauchen, will Google also auch in Schulen bringen. Dabei werden die Geräte der Schüler mit dem des Lehrers synchronisiert. Zudem ist die neue Cardboard-Version auch mit 6-Zoll großen Smartphones und iPhones kompatibel. Außerdem wurde noch Jump präsentiert. Damit können sich die User ihre eigene Welt in einem Video darstellen lassen, in das man quasi hineingehen kann. Dafür gibt es eine Kooperation mit dem Actioncam-Profi GoPro. Ab Sommer wird Jump von Youtube unterstützt. Dann könnten VR-Inhalte tatsächlich den Durchbruch schaffen.
Android Auto
Bei Android Auto wurden zwar keine Neuerungen präsentiert, aber dennoch eine für Google eine erfreuliche Nachricht ermittelt. Bis Ende dieses Jahres werden 35 Fahrzeugmodelle über Android Auto verfügen. Damit haben die Fahrer über die Bedienungselemente ihres Fahrzeugs Zugriff auf die Google Suche, Google Maps und ihre Musik. Mittlerweile gibt es auch erste Systeme mit Android TV.