Anfang September war es noch ein Gerücht , jetzt ist es fix: Google kauft die Hardware-Sparte von HTC. Der US-Technologieanbieter stärkt sich mit Experten des Smartphone-Herstellers und lässt dafür 1,1 Mrd. Dollar (916 Mio. Euro) springen. Der Branchenpionier aus Taiwan bekommt durch den Deal dringend benötigten finanziellen Spielraum. HTC tritt einen Teil seiner Mitarbeiter an Google ab. Die Vereinbarung unterstreicht die ernsten Absichten des Internet-Konzerns im Hardware-Geschäft.
1. Pixel-Smartphone wurde von HTC gefertigt
Mit Google hat HTC ein enges Verhältnis: Im vergangenen Jahr war HTC der Auftragsfertiger des unter eigener Marke des Internet-Konzerns verkauften Smartphones "Pixel" (Bild oben). Anfang Oktober werden neue "Pixel"-Modelle erwartet, von denen zumindest ein Teil wieder von HTC kommen soll. HTC steigt damit aber entgegen einigen vorherigen Spekulationen nicht aus dem Smartphone-Geschäft aus, sondern betonte, dass das nächste Top-Modell in Arbeit sei. Auch an der zweiten Säule des Geschäfts, der Brille Vive zur Darstellung virtueller Realität, hält HTC fest.
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Google betonte zuletzt immer wieder, der Konzern meine es ernst mit dem eigenen Hardware-Geschäft. Neben Smartphones gehört zum Angebot auch der smarte Lautsprecher Google Home, von dem es demnächst laut Leaks eine kleinere Version geben soll. Zugleich muss der Konzern aufpassen, nicht die vielen Hersteller von Geräten mit seinem mobilen Betriebssystem Android zu verärgern.
Deal beinhaltet auch Patentlizenzen
Als Teil des Deals bekommt Google auch eine Lizenz auf HTC-Patente. Google hatte einst auf dem Höhepunkt des Patentstreits der Android-Welt mit Apple im Jahr 2012 den US-amerikanischen Handy-Pionier Motorola für 12,5 Mrd. Dollar gekauft. Keine zwei Jahre später wurde Motorola für 2,9 Mrd. Dollar an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo weitergereicht, Google behielt aber einen Großteil der Patente. Wegen Motorola soll es unter anderem Spannungen mit Samsung gegeben haben, weil der Smartphone-Marktführer über die Konkurrenz durch den Android-Entwickler Google unglücklich gewesen sei.
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