Neue Amazon-Echo-Gegner

Google greift mit Nest Hub und Nest Mini an

16.10.2019

Die neuen smarten Lautsprecher haben einiges auf dem Kasten.

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Google hat am Dienstag ein großes Feuerwerk an Hardware-Neuheiten  gezündet. Wie berichtet, kommen von den zahlreichen neuen Geräten zunächst aber nur zwei nach Österreich (das  Pixel 4 ist nicht dabei). Diese sind dafür bereits ab dem 22. Oktober 2019 erhältlich. Konkret handelt es sich dabei um die beiden smarten Lautsprecher Next Hub und Next Mini.

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Nest Mini

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Nest Mini in der Farbe "Carbon"

Bei Letzterem handelt es sich um den Nachfolger des Google Home Mini, der im Vorjahr gemeinsam mit dem größeren Google Home (bleibt im Angebot) in den Handel kam . Die zweite Generation firmiert unter Googles Smart-Home-Marke Nest und wurde maßgeblich weiterentwickelt. Optisch merkt man davon jedoch so gut wie nichts. Das minimalistische Design ist bei den Käufern so gut angekommen, dass es Google beim Nest Mini einfach übernommen hat. Dennoch hat sich auch bezüglich der Außenhaut etwas getan. Denn die Textiloberfläche besteht komplett aus recycelten Plastikflaschen, das Gehäuse zu 35 Prozent aus recyceltem Kunststoff. Damit will Google seinen hochgesteckten Öko-Ansprüchen  gerecht werden.

Auch an den zentralen Funktionen wird festgehalten. Der Nest Mini verfügt über den Google Assistant und wird ganz einfach per Sprache gesteuert. Damit soll er seine Nutzer im Alltag unterstützen. Zur Aktivierung dient der Befehl „Ok, Google“. Danach können die Besitzer ihrem kompakten Lautsprecher unzählige Wissensfragen stellen (Wann wurde Mozart geboren?, Wie viele Einwohner hat Paris?), sich den aktuellen Wetterbericht ansagen lassen, Termine im Kalender eintragen, kompatible Smart Home Geräte steuern („Ok Google: Schalte das Licht aus“) oder Musik abspielen lassen (Spotify, YouTube Music, Radiosender, etc.). All das erledigt der Nest Mini jedoch schneller als der ursprüngliche Home Mini. Google hat nämlich einen speziellen Chip für maschinelles Lernen mit bis zu einem TeraOPS Prozessorleistung integriert, mit dem künftig Funktionen von Google Assistant direkt auf dem Gerät anstatt in den Rechenzentren ausgeführt werden können.

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Nest Mini in der Farbe "Kreide"

Darüber hinaus gibt es noch weitere praktische Neuerungen, die u.a. auch den Sound betreffen. So ist der Nest Mini doppelt so kräftig wie der ursprüngliche Home Mini (gemessen bei 60 bis 100 Hz bei maximaler Lautstärke). Eine neue  Audio-Tuning-Software soll den Lautsprecher bei jeder Lautstärke optimal einstellen. Zusätzlich wird die Lautstärke dynamisch auf Hintergrundgeräusche angepasst. Ein zusätzliches (drittes) Mikrofon sorgt dafür, dass Sprachbefehle noch besser verstanden werden. Last but not least kann man sich mit dem Nest Mini auch ein Soundsystem für das gesamte Zuhause einrichten. Wenn man über mehrere smarte Lautsprecher oder Displays von Google oder Nest verfügt, lassen sich diese in der Google Home App koppeln.

>>>Nachlesen: Google: Öko-Investition der Superlative

Nest Hub

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Zweite Neuheit, die nach Österreich kommt, ist der Nest Hub. Dieser bietet alle Funktionen wie der Nest Mini, ist aber zusätzlich mit einem 7 Zoll Display ausgestattet, was den Funktionsumfang noch einmal erweitert. Das Gerät integriert sich durch sein reduziertes Design in so gut wie jeden Raum. Ein Lichtsensor auf der Oberseite passt die Helligkeit und Lichtfarbe automatisch an die Umgebungsbeleuchtung an. Mit dem Befehl „Bildschirm ausschalten“ wird das Display deaktiviert. So kann man Storm sparen, wenn man außer Haus geht.

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Die Einsatzgebiete des Nest Hub sind vielfältig. Nutzer können den smarten Display-Lautsprecher u.a. als digitalen Fotorahmen verwenden: Dabei werden die eigenen Aufnahmen von Google Fotos angezeigt. Die Software erkennt dabei sogar, wenn in einem Album Fotos doppelt vorkommen und sucht sich dann automatisch das bessere heraus. Neue Fotos werden automatisch hinzugefügt. Und ein langes Suchen nach bestimmten Alben ist auch nicht notwendig. Einfach „Hey Google, zeig meine Bilder von Mallorca“ sagen und schon werden die Urlaubseindrücke angezeigt.

Weiters kann der Nest Hub als Steuerzentrale für das eigene Smart Home verwendet werden. Sobald die kompatiblen Geräte in der Home-App integriert sind, reicht ein Wischen nach unten und das vernetzte Zuhause wird auf dem Display angezeigt. Folgendes Beispiel zeigt mögliche Anwendungsszenarien: Lichter dimmen mit Philips Hue, Temperaturen anpassen in allen Räumen mithilfe von Homematic Thermostaten, man hat einen Überblick über die Nest Cam IQ-Kamera und schaut mit der Nest Hello Videotürklingel nach, wer vor der Haustür steht.

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Beim Abspielen von Musik hat der Hub dem Mini ein zentrales Element voraus. Hier kann man sich nämlich auch gleich die zugehörigen Musikvideos von YouTube ansehen. Der integrierte Breitband-Lautsprecher soll einen ordentlichen Sound bieten. Bei Wissensfragen gibt es denselben Vorteil: Fragt man hier nach der Einwohnerzahl von Paris, werden auch gleich noch weiterführende Informationen und Fotos der Stadt auf dem Display dargestellt. Kalendereinträge und das Wetter werden bei Bedarf ebenfalls optisch darbestellt. Nutzer können außerdem Radio hören oder Videos von Chromecast -fähigen Apps vom Smartphone auf ihren Nest Hub streamen.

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Als letztes Anschauungsbeispiel möchten wir noch den Nest Hub als Küchenhilfe anführen. Mit  Sprachbefehlen können Rezeptsammlungen durchsucht, Timer eingestellt und Mengenangaben umgerechnet werden – ohne die Hände benutzen zu müssen. Und wenn man sich einmal nicht sicher sein sollte, wie man am besten Zwiebeln schneidet, pausiert der Befehl „Hey Google, zeig mir, wie man eine Zwiebel würfelt auf YouTube“ die Rezeptanweisungen und spielt ein Tutorial-Video ab.

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Fazit und Preise

Trotz Privatsphäre-Bedenken („Spion im Eigenheim“) und Mithör-Skandalen erfreuen sich smarte Lautsprecher immer größerer Beliebtheit. In Österreich sind die jährlichen Wachstumsraten enorm. Google hat zuletzt versprochen, das beim Assistant zur Verbesserung des Algorithmus nur noch nach Einwilligung der Nutzer mitgelauscht wird . Wer den durchaus praktischen Helfern positiv gegenüber steht, bekommt nun eine noch größere Auswahl. Neben Google ist hier vor allem Amazon mit seinen Echo-Geräten der absolute Platzhirsch. Der weltgrößte Online-Händler hat vor kurzem gleich fünf neue „Alexa“-Lautsprecher  vorgestellt. Die beiden neuen Google-Produkte sind aufgrund ihres Funktionsumfangs und des guten Preis-/Leistungsverhältnisses eine gute Alternative. Der Nest Hub wird ab 22. Oktober für 129 Euro in den Farben Kreide und Carbon  erhältlich sein, der Nest Mini kommt am selben Tag und in den selben Farben um 59 Euro in den heimischen Google Online-Shop.

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