IT-Riese greift mit neuem Smartphone, einem Sonos-Gegner und einem 4K-Streaming-Stick an.
Google startet eine Hardware-Offensive. Der US-Konzern bringt gleich mehrere Neuheiten an den Start, die etablierte Konkurrenten angreifen. Das Pixel 5 hat u.a. das Galaxy S20 oder das iPhone 12 im Visier, der smarte Lautsprecher Nest Audio greift Geräte von Sonos an und mit der neuen Version des Chromecast zielt Google u.a. auf den Fire TV 4K-Stick von Amazon ab.
Pixel 5
Googles neues Top-Smartphone setzt auf einen 6 Zoll großen OLED-Touchscreen mit FHD-Auflösung (2.340 x 1.080 Px). Die Bildwiederholungsrate ist mit 90 Hz genau zwischen 60 Hz (Standard) und 120 Hz (Flaggschiffmodelle) angesiedelt. Das soll für eine flüssige Darstellung bei gleichzeitiger Akkuschonung sorgen. Beim Antrieb setzt das Pixel 5 auf den Qualcomm-Chip Snapdragon 765G. Damit unterstützt das Smartphone auch den 5G-Standard. Der Arbeitsspeicher beträgt 8 GB, beim Flashspeicher sind es 128 GB. Den 4.000 mAh Akku können die Nutzer auch kabellos aufladen. Mit Netzteil ist ein Schnellladung mit 18 Watt möglich. Schnelles WLAN, NFC, Bluetooth, ein Fingerabdrucksensor und eine IP68-Zertifizierung sind ebenfalls mit dabei.
Während Google beim Vorgänger ( Pixel 4 ) noch auf eine Hauptkamera mit einer Linse setzte, sind beim Pixel 5 zwei Objektive an Bord. Der Hauptsensor löst nach wie vor mit 12 MP auf. Darüber hinaus gibt es eine 16 MP Ultraweitwinkel-Kamera. Auf eine dritte Kamera mit Zoom wird nach wie vor verzichtet. Diese Funktion erledigt das Smartphone über die ausgeklügelte Software mit Künstlicher Intelligenz. Google hat schon bei seinen letzten Smartphones bewiesen, dass man nicht drei oder vier Kameras braucht, um hervorragende Fotos zu schießen. Den viel gelobten Nachtmodus haben die Entwickler noch einmal verbessert. Die 8 MP Frontkamera sitzt nun in einem Display-Loch links oben.
Google verkauft das 144,7 x 70,4 x 8,0 mm große und 151 Gramm schwere Pixel 5 ab Mitte Oktober um rund 620 Euro. Für heimische Interessenten gibt es aber eine schlechte Nachricht. Wie bei den Vorgängern verzichtet Google auch hier auf einen offiziellen Verkauf. Über Online-Händler wird das Pixel 5 aber auch hierzulande erhältlich sein.
Smarter Lautsprecher
Anders sieht es bei der zweiten Neuheit aus. Diese wird nämlich auch in Österreich offiziell verkauft. Die smarten Lautsprecher hat Google bereits im Vorjahr zu seiner Smart-Home-Marke „Nest“ ausgegliedert. Nachdem 2019 ein Display-Lautsprecher und ein kleines Einstiegsmodell präsentiert wurden, ist heuer der Nest Audio an der Reihe. Wie der Name schon sagt, liegt der Fokus dabei auf dem Klang. Damit greift Google unter anderem Sonos an. Der neue Nest Audio ist der offizielle Nachfolger des Google Home aus dem Jahr 2018. Natürlich ist auch hier der Sprachassistant an Bord. Dank drei Mikrofonen soll er Befehle noch besser verstehen. Der Google Assistant wird mit „Hey Google“ aktiviert und beantwortet Wissensfragen, kennt den Wetterbericht, trägt Termine in den Kalender ein, berechnet die Fahrzeit in die Arbeit, steuert kompatible Smart-Home-Geräte oder erzählt Witze.
Doch zurück zur wichtigsten Neuerung. Laut Hersteller ist der Nest Audio um 75 Prozent lauter und hat einen 50 Prozent stärkeren Bass als sein Vorgänger. Zudem wird ein kristallklarer Sound, der voll und natürlich klingen soll, versprochen. Ein Grund dafür sei das optimierte Gehäuse, Gewebe und Material. Dadurch könne Musik bei jeder Lautstärke ohne Verzerrungen abgespielt werden. Noch entscheidender dürften der 75-mm-Woofer und der 19-mm-Tweeter sein. Besonders praktisch scheint die neue Media-EQ-Funktion zu sein. Diese ermöglicht laut Google eine automatische Anpassung der Lautsprecher an das Zuhause – je nachdem, was man gerade hört: Musik, Podcasts oder eine Antwort des Google Assistant. Und mit dem Feature Ambient IQ adaptiert der Nest Audio den Sound an die Hintergrundgeräusche der Wohnung. Kunden, die bereits einen Google-Lautsprecher (Nest Mini, Nest Hub oder Google Home) besitzen, können diese(n) mit dem neuen Nest Audi vernetzen.
Der Nest Audio ist in den Farben „Carbon“ und „Kreide“ ab sofort im heimischen Google Store für 99,99 Euro vorbestellbar. Die Auslieferung startet ab 15. Oktober 2020. Der smarte Audio-Speaker ist 17,5 x 12,4 x 7,8 cm groß und bringt 1,2 kg auf die Waage.
Neuer Chromecast
Beim neuen Chromecast setzt Google auf ein völlig neues Design. Während der smarte TV-Dongle zuletzt kreisrund war, ist er nun etwas in die Länge gezogen. Darüber hinaus verfügt der neue „Chromecast mit Google TV“ (offizieller Name) erstmals über eine Fernbedienung. Er kann nun also auch ohne Smartphone, Tablet oder Computer gesteuert werden. Das ist deshalb nötig, weil nun erstmals das vollständige Android TV mit an Bord ist. Hier verfügt der Dienst jedoch über eine eigene Oberfläche und hört auf den Namen Google TV. Am Homescreen werden den Nutzern alle verfügbaren Apps (inklusive YouTube, Netflix und Amazon Prime Video) angezeigt.
Am Konzept selbst ändert sich jedoch nichts. Nutzer schließen den Chromecast via HDMI-Anschluss an ihrem Fernseher an und können dann Inhalte vom Smartphone, Tablet, etc. direkt auf den Fernseher streamen. 4K und HDR/Dolby-Vision werden ebenfalls unterstützt. Darüber hinaus ist ein USB-C-Anschluss an Bord. Dieser dient nicht nur der Stromzufuhr, sondern kann auch als Anschluss für einen Hub verwendet werden.
Der neue Chromecast mit Google TV ist trotz Fernbedienung und besserer Ausstattung um 10 Euro günstiger als sein Vorgänger. Das Gerät kommt Mitte Oktober für 69 Euro in den Handel. Hier gilt jedoch dasselbe wie beim Pixel 5. In Österreich wird der Streaming-Dongle offiziell nicht verkauft. Bei Online-Händlern wird er aber auch hierzulande erhältlich sein.