Datenschutz-Bedenken
Google sammelt nun US-Krankendaten
20.05.2008
Google hat seinen Dienst Google Health vorgestellt, mit dem Benutzer ihre medizinischen Daten online verwalten können.
Das am Montag vorgestellte System kombiniert eine Archiv-Funktion für Krankenakten mit der Suchmaschine des Internet- Konzerns und Informationsdiensten.
Konkurrenz zu Microsoft
Google betonte, dass die Patienten den
Zugang zu ihren Akten kontrollierten und dass die Google-Health-Daten auf
eigenen Rechnern mit besonderen Schutzmaßnahmen aufbewahrt würden. Google
konkurriert auf dem Gebiet insbesondere mit Microsoft und dessen
HealthVault-Dienst.
Virtuelle Pillenschachtel hilft
Google arbeitet mit
Krankenhäusern und US-Apotheken-Ketten wie Walgreen oder Longs Drug Stores
zusammen. Benutzer können ihre Akten von ihren behandelten Ärzten und
Krankenhäusern hochladen lassen. Eine "virtuelle Pillenschachtel" erinnert
an die richtige Einnahmezeit, bietet Hintergrundinformationen zu den
Medikamenten und informiert über Neben- und Wechselwirkungen. Andere
Funktionen sind die Suche nach Ärzten und die Möglichkeit, Termine online zu
vereinbaren.
Datenschutz thematisiert
Googles Vizepräsidentin für Suchdienste,
Marissa Mayer, betonte bei der Vorstellung von Health die zusätzlichen
Sicherheitsmaßnahmen. Es sei der stärkste Datenschutz im Einsatz, den Google
habe aufbauen können, sagte sie.
Bedenken der Kunden
Der Geschäftsbereich für die Speicherung und
Verwaltung von Patientendaten ist vergleichweise jung. Neben Google Health
und HealthVault ist auch Revolution Health in dem Bereich tätig, ein
Start-Up-Unternehmen, das von dem ehemaligen AOL-Vorsitzenden Steve Chase
unterstützt wird. Alle haben sich dem Prinzip verschrieben, dass der Patient
die Kontrolle über seine Daten behalten soll. Allerdings schreckten
insbesondere Datenschutzbedenken noch Kunden ab, sagte der Experte Andrew
Rocklin von Diamond Management & Technology Consultants.