Totale Vernetzung hält auch in Fahrzeugen Einzug. Dank Allianz noch schneller.
Das dominierende Smartphone-System Android von Google kommt ins Auto. Der Internetkonzern stellte dafür am Montag eine Allianz mit mehreren großen Autobauern vor, dazu gehört auch Audi aus Deutschland. Die Partner wollen als erstes daran arbeiten, neue Formen der Integration von Android-Geräten im Auto zu ermöglichen.
Anpassung
Zudem solle Android aber auch für das Auto angepasst werden, um das Fahren sicherer und einfacher zu machen, hieß es in einem Google-Blogeintrag. Diesen Teil der Ankündigung macht interessant, dass Google bereits seit Jahren eine Flotte selbstfahrender Autos testet. Der Chipspezialist Nvidia, der auch zur neuen Allianz gehört, präsentierte unmittelbar davor auf der Elektronik-Messe CES
in Las Vegas einen Prozessor speziell für Roboter-Autos. Als erster Kunde für den Chip trat Allianz-Mitglied Audi in Erscheinung.
Das Bündnis heißt Open Automotive Alliance (Offene Autoallianz). Es ist eine direkte Anlehnung an den Namen der Open Handset Alliance, aus der Android hervorging. Android ist das mit abstand meistgenutzte Smartphone-Betriebssystem und hatte nach jüngsten verfügbaren Zahlen im dritten Quartal 2013 einen Marktanteil von über 80 Prozent. Das Google-System konkurriert in Teilen mit dem Apple-Ökosystem "iOS in the Car" (iOSitC), das der iPhone-Hersteller im vergangenen Sommer auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC vorgestellt hatte. Bei der Apple-Allianz sind Hersteller wie BMW, Merces-Benz, Ferrari aber auch der neue Google-Partner Audi mit an Bord.
GM, Honda und Hyundai
Bei dem von Google geführten Bündnis machen auch die Autobauer General Motors, Honda und Hyundai mit, die ebenfalls alle gleichzeitig iOSitC-Partner sind. Andere Hersteller seien eingeladen, um "an einer gemeinsamen Plattform für Innovationen im Auto zu arbeiten". Android im Auto werde Fahrern die Apps und Dienste bringen, die sie kennen und mögen, und den Autofahrern die Umsetzung neuer Technologien erleichtern, versprach Google in dem Blogeintrag.
Super-Chip von Nvidia
Nvidias am Sonntag vorgestellter Prozessor Tegra K1 könnte zu einem Schlüsselelement in vernetzten und selbstfahrenden Autos werden. Er ist speziell für die Bildverarbeitung in Fahrzeugen gedacht und soll mit Kameras ausgerüstete Assistenz-Systeme steuern. Solche Anlagen bemerken zum Beispiel Fußgänger, überwachen den toten Winkel oder erkennen Straßenschilder.
Nvidia habe beim Tegra K1 die Rechenleistung im Vergleich zu früheren Prozessoren bei gleichem Stromverbrauch verzehnfacht. Der Chip könne auch die Bildschirme antreiben, die in den Auto-Cockpits die traditionellen Zeiger-Anzeigen zum Beispiel für Geschwindigkeit ersetzen sollen. Der neue Chip ist außerdem per Funk programmierbar, damit Autohersteller ihn ohne Werkstatt-Besuch für neue Funktionen anpassen können.