Der Streit zwischen Google und der chinesischen Regierung geht in die nächste Runde.
China hat dem US-Suchmaschinenbetreiber Google Spionage im Interesse der USA vorgeworfen. "In der Tat, was Werte angeht, ist Google kein Unschuldslamm. Seine Zusammenarbeit und sowie das Zusammenspiel mit US-Geheim- und Sicherheitsdiensten ist weithin bekannt", hieß es am Mittwoch in einem Kommentar des Zentralorgans der Kommunistischen Partei, Renmin Ribao ("People's Daily", Volkszeitung).
Internet-Krieg
Die Zeitung erklärte in ihrer Auslandsausgabe
weiter, die USA versuchten seit Jahren einen Internet-Krieg zu führen. Der aktuelle
Streit mit China könne daher eine Art "Probeschlacht vor
Tagesanbruch" sein, hieß es. China solle das Verhalten von Google zum
Anlass nehmen, sich mehr auf die eigene Entwicklung von Technologie zu
konzentrieren.
Das Video zum Kräftemessen
Rückzug beschlossen
Google hat wie berichtet am
Dienstag nach eigenen Angaben wegen eines seit zwei Monaten schwelenden
Konflikts mit China über Zensur und Hacker-Angriffe die Selbstzensur seiner Suchmaschine
in dem Land beendet. Das chinesische Außenministerium bezeichnete den
Schritt als Einzelfall. China begrüße weiter ausländische Investoren. Die
US-Regierung hat das Ende der Selbstzensur des Suchmaschinen-Giganten Google
in China als "Geschäftsentscheidung" bezeichnet, mit der
Washington nichts zu tun habe.
Umleitung auf zensurfreie Version
Besucher der chinesischen
Internetseite google.cn werden nun auf die unzensierte
Seite google.com.hk in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong
umgeleitet. Zugriffe auf die Rechner dort vom Kernland aus werden jedoch von
der chinesischen Regierung gefiltert. Benutzer in Peking berichteten auch am
Mittwoch über einen nur eingeschränkten Suchdienst. Selbst einfache
Suchanfragen wie "Hallo" würden nicht immer funktionieren.