Street View-Skandal
Google-Skandal: Justiz ermittelt bereits
19.05.2010
Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt gegen Google wegen unbefugten Abfangens privater Daten. Nächste Woche tagen Austrodatenschützer.
Die Street-View-Autos von Google sorgen für Aufregung. Nach dem Ausspähen privater Daten über WLAN-Netze wird nun von der Staatsanwaltschaft Hamburg gegen den Internetriesen ermittelt.
Auch Österreich betroffen.
Auch in
Österreich fotografiert Google penibel alle Straßenzüge. Der
Vorsitzende der Datenschutzkommission, SPÖ-Abgeordneter Johann Maier,
vermutet auch hierzulande das illegale Abfangen von privaten E-Mail-Daten.
Maier: "Wir stehen vor einem enormen Problem."
Anzeigen jederzeit möglich
Laut Maier ist die Rechtslage
zum Schutz vor der Erfassung von sogenannten Geodaten in Österreich
unzureichend. Die aktuelle Regelung stammt aus dem Jahr 1996 und erfasst
Ausspähungen mittels
Street-View-Auto noch nicht. Nach den derzeit geltenden
Strafbestimmungen sind aber Anzeigen wegen Verletzungen des
Telekommunikationsgeheimnisses laut Strafgesetzbuch dennoch jederzeit
möglich.
Datenschutzrat tagt
Nächste Woche Dienstag tagt daher der
österreichische Datenschutzrat, um die strafrechtlichen Rahmenbedingungen an
die modernen Geodaten-Techniken anzupassen. Zudem soll Google ultimativ
aufgefordert werden, die in Österreich bereits erfassten Daten
von privaten WLAN-Netzen und E-Mail-Verkehr sofort zu löschen. Die
Überprüfung ist in der Praxis allerdings kaum möglich. Maier: "Mittels
Mausklick können alle Daten sofort um die ganze Welt gesendet werden."
Google hat in den vergangenen Jahren weltweit etwa 600 Gigabyte an Daten gesammelt. Bislang wurden auch noch keine Daten gelöscht.