Viele neue Funktionen

Google-Suche bekommt Super-Update

25.09.2018

Zum 20. Geburtstag dürfen sich die Nutzer über neue Features freuen.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/AFP/LOIC VENANCE
Zur Vollversion des Artikels

Vor wenigen Wochen hat Google den 20. Geburtstag seiner Suchmaschine  und den 10. Geburtstag seines Browsers "Chrome" gefeiert. Während Letzterer direkt an seinem großen Tag ein ordentliches Update mit neuen Funktionen  bekam, ist die Suchmaschine "erst" jetzt an der Reihe. Zu den Highlights der neuen Suchfunktionen zählen Aktivitätskärtchen, Sammlungen und eine schlauere Bildersuche. Darüber hinaus sollen Technologien wie Künstliche Intelligenz  (K) und Maschinelles Lernen, bei denen Google weltweit führend  ist, dafür sorgen, dass die Suchergebnisse in Zukunft noch weiter personalisiert werden.

>>>Nachlesen: Google: Die besten Such-Tricks & coolsten Easter Eggs

Antworten auf nicht gestellte Fragen

"Die Suche ist nicht perfekt und wir machen uns darüber keine Illusionen", sagte Ben Gomes, einer der Verantwortlichen für die Suchmaschine, bei der Präsentation der neuen Funktionen. Er gab aber das Versprechen ab, "jeden Tag" daran zu arbeiten, dass sie besser werde. Besser bedeutet in der Welt von Google: Nutzer sollen Antworten auf Fragen bekommen, die sie gar nicht gestellt haben - die sie aber trotzdem interessieren dürften. Möglich wird das mit KI, lernenden Maschinen und einer ganzen Menge an Daten der jeweiligen Nutzer.

>>>Nachlesen: Großes Update für Google-Browser Chrome

Zentrale Neuerungen

Laut Google sorgen die Neuerungen dafür, dass Suchergebnisse zukünftig besser organisiert und vergangene, aber weiterhin relevante Resultate leichter wiederzufinden sein werdeb. Außerdem werden visuelle Inhalte stärker in die Ergebnisseiten eingebunden und mit der Funktion “Discover” eine neue Version des Google-Feeds veröffentlicht.
 

  • Aktivitätskärtchen
Zu den Neuerungen an der Suchmaschine, die in den kommenden Wochen nach und nach eingeführt werden sollen, gehören zum Beispiel "Activity Cards". Diese Aktivitätskärtchen stellen relevante Ergebnisse einer früheren Suche samt gefundener Internetseiten zusammen, sodass eine vor Tagen gestartete Suche direkt wieder aufgenommen werden kann.
 
© Google

Wenn der User zu einem bereits verwendeten Suchbegriff zurückkehrt, zeigt ihm Google ein Kärtchen mit relevanten Seiten, die er bereits besucht hat und weiteren, bereits durchgeführten,  Suchanfragen an. Laut Google werden die Kärtchen nur dann angezeigt, wenn sie auch wirklich nützlich sind.

 
  • Sammlungen
Ähnlich funktionieren die sogenannten Sammlungen - hier können Nutzer Inhalte zusammenfügen und Google schlägt weiteres passendes Material vor. Wer also eine Hunderasse sucht, könnte sich gleichzeitig dafür interessieren, wie man das Tier pflegt und wo es zu haben ist. Wer Infos zu einem Land sucht, soll noch bessere Tipps für Flüge und Hotels bekommen - so das Kalkül des Internetkonzerns, der die User auf diese Weise noch länger auf seinen Seiten halten will. 
 
© Google
 

Das Beste an dieser Funktion sei, dass sie immer aktuell bleibe und mit der Zeit dazulerne, so Google. Anhand der neuesten Informationen im Netz sollen diese Registerkarten also die relevantesten Inhalte registrieren – immer auf dem aktuellsten Stand.

 

  • Bildersuche

Die Bildersuche hat Google ebenfalls überarbeitet. Sie soll künftig zum Beispiel fotografierte Objekte (Baum, Auto, Katze, Hund, Mensch, Strand, Schiff, etc.) identifizieren können.

© Google

 

Neue Ebene im Knowledge Graph

Um all diese Updates zu ermöglichen, muss die Google-Suche verstehen, wie sich Interessen im Laufe der Zeit verändern. Deshalb wurde der bestehenden Knowledge Graph – der die Zusammenhänge zwischen Menschen, Orten, Dingen und Fakten über sie versteht – um eine neue Ebene erweitert: die Themenebene. Diese wurde entwickelt, um richtig tief in ein Thema eintauchen zu können und zu verstehen wie sich Interessen im Laufe der Zeit entwickeln. Die neue Ebene basiert auf der Analyse aller Inhalte, die im Web zu einem bestimmten Thema vorhanden sind. Ausgehend von dieser Analyse werden  dann Tausende von passenden Unterthemen entwickelt. Für diese Unterthemen will Google die relevantesten Artikel und Videos identifizieren können: sowohl Dauerbrenner, die sich als kontinuierlich nützlich erwiesen haben, als auch frische Inhalte zum Thema. Die Suchmaschine schaut sich dann die Muster an, um zu verstehen, wie sich diese Unterthemen zueinander verhalten.  Anhand dieser Ergebnisse werden den Usern dann „intelligentere“ Vorschläge zu Inhalten gemacht, die sie vielleicht als nächstes erkunden möchten.

>>>Nachlesen: Wie Google in 20 Jahren die Welt veränderte

Kritik an Datensammelwut

Der Konzern steht angesichts der vielen Daten, mit denen die Nutzer ihn versorgen, immer wieder in der Kritik. Es gibt Bedenken, Google könnte es wichtiger sein, die Daten der Nutzer zu Geld zu machen, als ihre Privatsphäre zu schützen. Sein Geld verdient die Suchmaschine, die mittlerweile im Mutterkonzern Alphabet eingegliedert ist, weiterhin vor allem mit Online-Werbung. In der EU geriet Google wiederholt ins Visier der Wettbewerbshüter, die dem Internetriesen das Ausnutzen seiner Marktmacht vorwerfen. Zuletzt gab es deshalb eine neue Rekordstrafe  in Höhe von 4,3 Mrd. Euro.
 
>>>Nachlesen: EU brummt Google 4,3-Mrd.-€-Strafe auf
 
Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel