Nutzer konnten von der neuen Kommunikationstechnik nicht überzeugt werden.
Dass der erfolgsverwöhnte IT-Riese Google auch einmal daneben tappt, ist äußerst selten. Normalerweise wird nahezu alles was der Konzern anfasst zu Gold. Doch das ehrgeizige Projekt "Wave" zeigte nun, dass auch Google scheitern kann.
Das Unternehmen stellt das Projekt, welches die E-Mail-Kommunikation mit Teamarbeit verbinden wollte, nämlich nach knapp einem Jahr ein. Als Begründung teilte Google im offiziellen Firmenblog mit, dass"Wave" von den Nutzern nicht so angenommen worden sei, wie das die Zuständigen gern gesehen hätten.
Die "Neuerfindung" der E-Mail
Bei der Einführung im
September vergangenen Jahres hatte Google erklärt, Wave sei wie E-Mail,
"wenn sie heute neu erfunden würde". Im Zentrum dieser Kommunikationstechnik
steht die sogenannte Wave, die als dynamisches Element auf einem
Google-Server gespeichert wird. Diese Wave hält alle Antworten und
Ergänzungen der Teilnehmer einer bestimmten Kommunikation fest. Erstmals im
Mai 2009 vorgestellt, ging Google Wave im September mit zunächst 100.000
Testnutzern in Betrieb. Im Mai dieses Jahres wurde das Angebot dann
allgemein freigegeben.
Innovation ist wichtig
"Wir haben immer innovative Projekte
verfolgt, weil wir einschneidende Neuerungen in der Computerwissenschaft
voranbringen wollen, die das Leben unserer Nutzer dramatisch verbessern",
schrieb Google-Manager Urs Hölzle im Firmenblog. Er räumte aber ein, das
Unternehmen sei "nicht ganz sicher gewesen, wie die Nutzer auf diese radikal
andere Art von Kommunikation reagieren würden". Für die bestehenden Nutzer
soll der Server für Google Wave zumindest bis Ende des Jahres noch verfügbar
sein. Als eigenständiges Produkt wird Wave aber eingestellt.