Für die Android-Anwendungen wird pro Gerät eine ordentliche Summe fällig.
Wie berichtet, ändert Google aufgrund der EU-Rekordstrafe sein bisheriges Android-Geschäfstmodell
. Nun sind weitere äußerst interessante Details durchgesickert. Laut einem Medienbericht will der IT-Riese von Smartphone-Herstellern bis zu 40 Dollar (35 Euro) pro Gerät für die Installation seiner Apps in Europa verlangen. Der Betrag unterscheide sich zum Teil stark je nach Region und Bildschirmauflösung, schrieb "The Verge" unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen.
Der Konzern hatte als Reaktion auf die Rekord-Wettbewerbsstrafe der EU-Kommission unter anderem angekündigt, dass er für seine bisher für Hersteller kostenlosen Apps wie Karten oder GMail künftig Geld verlangen werde. Ein Betrag wurde nicht genannt - und von Google gab es zunächst keinen Kommentar zum Bericht des Techblogs.
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Kosten hängen von Pixeldichte ab
The Verge meldete unter anderem, dass Googles Lizenzgebühren an die Dichte der Pixel auf dem Display gekoppelt werden sollen. Zudem habe der Internet-Konzern die Länder des Europäischen Wirtschaftsraums in drei Gruppen aufgeteilt. Für in Deutschland, Großbritannien, Schweden, Norwegen und den Niederlanden verkaufte Geräte werde es die höchsten Gebühren geben.
So werde Google für ein Smartphone mit einer Pixeldichte von mehr als 500 Bildpunkten pro Quadrat-Zoll (ppi) auf dem Bildschirm 40 Dollar verlangen, schrieb "The Verge" unter Berufung auf eine Preistabelle. In diese Gruppe dürften vor allem teure Telefone mit einer hohen Display-Auflösung fallen. So kommt das Samsung-Topmodell Galaxy S9 auf 570 ppi Bildpunkt-Dichte. Für Geräte, deren Bildschirme auf 400 bis 500 ppi kommen, werde die Lizenzgebühr auf 20 Dollar gesenkt - darunter seien es nur noch 10 Dollar, hieß es weiter. In einigen Ländern würden für einfache Geräte nur 2,50 Dollar fällig. Die Gebührenordnung solle ab dem 1. Februar 2019 greifen.
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Neues Modell erfüllt EU-Wettbewerbsvorgaben
Zumindest bei den Beträgen am oberen Ende der Spanne könnten Hersteller versucht sein, mindestens einen Teil der Gebühren durch Preiserhöhungen an die Verbraucher weiterzureichen. Dagegen spricht der scharfe Wettbewerb bei Android-Geräten.
Bisher war es so, dass interessierte Hersteller immer gleich alle Apps von Google auf ihre Geräte bringen mussten, samt der Anwendung zur Internet-Suche und des Web-Browsers Chrome. Die EU-Kommission sah in dieser Bündelung unfairen Wettbewerb zum Nachteil von Googles Konkurrenten. Der Konzern löst das nun so, dass Chrome und die Websuche nicht mehr zum App-Paket gehören. Hersteller, die eine Lizenz für die anderen Apps erwerben, können den Browser und die Such-App aber kostenlos dazubekommen.
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