IT-Riese verpasst mit neuem Betriebssystem das Weihnachtsgeschäft.
Das lange erwartete Computer-Betriebssystem Chrome OS von Google nimmt langsam Gestalt an. Die ersten Notebooks mit dem Windows-Konkurrenzprodukt sollen in der ersten Jahreshälfte 2011 auf den Markt kommen. Eigentlich hätte der "Windows 7 Starter"-Konkurrent noch im Dezember starten sollen, doch laut eigenen Angaben haben die Entwickler noch mit einigen Bugs zu kämpfen, weshalb sich der Start verzögert.
Google-Chef Eric Schmidt bei der Präsentation; Bild: (c) Reuters
Den Anfang machen jedenfalls die beiden Branchenriesen Acer und Samsung mit speziellen Geräten, wie Google am Dienstag (Ortszeit) in seinem Firmenblog mitteilte. "Andere Hersteller werden folgen", versprachen die beiden verantwortlichen Manager Linus Upson und Sundar Pichai. Am Vortag (Montag) präsentierte Google die neue Version des Android-Betriebssystems ( Android 2.3 Gingerbread ) und das zweite Google-Smartphone " Nexus S ".
Cloud-Computing
Google hatte Chrome OS im Sommer 2009 angekündigt. Die Besonderheit ist, dass die meisten Anwendungen online laufen
und nicht von der Festplatte gestartet werden. "Wir sind noch nicht fertig", räumten Upson und Pichai ein. Bevor Chrome OS ausgeliefert wird, soll ein Testlauf mit ausgewählten Nutzern die letzten Schwachstellen beseitigten. Google gibt dabei komplette Notebooks an Schulen, Unternehmen und Einzelpersonen aus.
Chrome OS-Manager/Entwickler: Linus Upson, Brian Rakowski, Sundar Pichai und Caesar Sengupta (von links nach rechts); Bild: (c) Reuters
Attacke auf Microsoft
Mit Chrome OS attackiert Google den Softwarekonzern Microsoft und dessen Gewinnbringer Windows, der auf der weit überwiegenden Zahl der Computer weltweit läuft. Bisher hat es kein anderes Betriebssystem geschafft, Windows auf dem PC zu verdrängen, auch nicht das freie Linux. Chrome OS ist jedoch deutlich einfacher gestrickt als Windows 7 und kommt daher zunächst vor allem auf Netbooks zum Einsatz. Apple betreibt seine Mac-Rechner mit dem eigenen Betriebssystem Mac OS X.
Erfolg mit dem Browser
Bei Webbrowsern hat Google bereits Erfolge errungen. Die Zahl der Nutzer des Chrome-Browsers
habe sich heuer auf 120 Millionen verdreifacht, schrieben Upson und Pichai.
Eigener App Store
Der nun eröffnete Chrome Web Store, über den Zusatzprogramme geladen werden können, soll den Browser noch attraktiver machen. Vorerst können aber nur Kunden in den USA das Angebot nutzen. Anfang kommenden Jahres soll der Web Store auf weitere Länder ausgeweitet werden.