Extrem gefährlich
Gravierende Lücke bei PCs und Netzwerkgeräten
30.01.2013
"Universal Plug and Play" macht weltweit Millionen Geräte angreifbar.
US-Sicherheitsexperten haben in einem weitverbreiteten Netzwerk-Protokoll eine Reihe schwerwiegender Sicherheitslücken entdeckt. Damit könnten Millionen von PC und Netzwerkgeräten aus dem Internet angreifbar werden. Das betroffene Netzwerk-Protokoll "Universal Plug and Play" (UPnP) dient dazu, Geräte wie Drucker, Netzwerkspeicher, Kameras oder Fernseher bequem miteinander zu vernetzen.
Bekannte Firmen
Die Experten der Firma Rapid7 in Boston haben fehlerhafte Umsetzungen von UPnP bei 6900 Geräten von über 1500 Herstellern ausfindig gemacht. Dazu gehören dem Bericht zufolge Unternehmen wie D-Link, Fujistu, Huawei, Logitech, Netgear, Siemens, Sony, TP-Link und Zyxel. Bei einer groß angelegten Untersuchung (Netzwerk-Scan) habe man 40 bis 50 Millionen verwundbare Geräte im Netz entdeckt. Eine der wenigen großen Firmen, die von der Lücke nicht betroffen sind, ist übrigens der deutsche Netzwerk-Spezialist AVM, von dem wir bereits mehrere FritzBoxen
verlost haben. Hier müssen sich die Nutzer also keine Sorgen machen.
Sogar das CERT hat reagiert
Die Berichte über die Sicherheitslücken haben inzwischen auch das Computer Emergency Response Team (CERT) der Vereinigten Staaten auf den Plan gerufen. Das CERT forderte die Hersteller auf, die Sicherheitslücken zu schließen. Das dürfte aber insbesondere bei älteren Geräten nicht ohne weiteres möglich sein, weil diese von den Herstellern nicht mehr unterstützt werden oder eine Aktualisierung der internen Software (Firmware) gar nicht vorgesehen ist.
Funktion sollte deaktiviert werden
Das CERT riet Anwendern, über die Schutzfunktionen (Firewall) ihres Netzwerks UPnP-Funktion nach Möglichkeit abzuschalten oder eine bestimmte Schnittstelle (UDP-Port 1900) zu blockieren. Die Firma Rapid7 bietet ein Windows-Programm mit dem Namen "ScanNow for UPnP" an, mit dem man selbst überprüfen kann, ob es im eigenen Netzwerk verwundbare Geräte gibt. Das Fachportal Heise.de empfahl seinen Lesern ebenfalls, die UPnP-Funktion abzuschalten oder ein verwundbares Gerät notfalls durch ein neues zu ersetzen, bei dem die Sicherheitslücke nicht vorhanden ist.