Samsung und Huawei sind laut der Umweltorganisation die Schlusslichter.
Die IT-Hersteller Fairphone und Apple stehen an der Spitze eines am Dienstag veröffentlichten Greenpeace-Branchenrankings zu "grüner" Elektronik. Deren Geräte erfüllten wesentliche Umweltstandards, erklärte die Umweltorganisation. Sie hat den Energieeinsatz in der Produktion, den Einsatz von Chemikalien sowie das Recycling von Rohstoffen unter die Lupe genommen.
17 Technologie-Unternehmen hat Greenpeace sich für seinen Elektronik-Ratgeber angesehen. In die Bewertung ist nach Angaben der Organisation die Untersuchung von 40 Geräten eingeflossen, die mit der US-Firma iFixit durchgeführt wurde und die Reparierbarkeit von Smartphones, Tablets und Laptops im Fokus hatte.
Kritik an Amazon, Huawei und Samsung
Auf den hinteren Plätzen des Rankings landeten Smartphones, Laptops und Tablets von Samsung und Huawei ebenso wie Amazon , laut Greenpeace mittlerweile drittgrößter Anbieter von Tablets. "IT-Konzerne geben sich ein visionäres, umweltbewusstes Image. Gleichzeitig entwickeln viele Marktführer Produkte für die Müllhalde", kritisierte Nunu Kaller, die Konsumentensprecherin von Greenpeace Österreich, in einer Aussendung.
Fairphone auf dem ersten und Apple auf dem zweiten Platz verzichteten auf gefährliche Chemikalien und produzieren klimafreundlich, erklärte Greenpeace. Als einziges Unternehmen habe Apple zugesagt, nicht nur Datenzentren und Büros, sondern zukünftig die gesamte Lieferkette mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Dell und HP folgen auf den nächsten Plätzen, da sie reparier- und aufrüstbare Geräte anbieten. Schlecht schnitten Microsoft, aber auch Apple bei der Reparierbarkeit ihrer Geräte ab. "Auf Wegwerfhandys, die maximal zwei Jahre genutzt werden, setzen auch die chinesischen Firmen Huawei, Oppo und Xiaomi", hieß es in der Aussendung. Sie produzierten aktuell ein Viertel der weltweit verkauften Smartphones.
Chemikalieneinsatz: Lob für Google und Apple
Aktuell verzichten nach Greenpeace-Angaben nur Apple und Google konsequent auf schädliche Chemikalien wie PVC und bromierte Flammschutzmittel. "Diese Chemikalien sind jedoch hochgefährlich. Bei der Verbrennung von PVC und bromierten Flammschutzmitteln werden beispielsweise Dioxine freigesetzt, die bereits in geringer Menge für den Menschen schädlich sein können", erläuterte Kaller.
Ein Schlusslicht im Greenpeace-Check ist Samsung. Der südkoreanische Marktführer für mobile Kommunikation produziere seine Geräte in Ostasien vor allem mit klimaschädlichem Kohlestrom. Das Unternehmen habe 2016 mehr als 16.000 Gigawattstunden Energie verbraucht, nur ein Prozent stamme aus erneuerbaren Energien. "Das ist mehr als die Dominikanische Republik im gesamten Jahr 2015 verbraucht hat", erklärte Kaller. Recycling von wertvollen Rohstoffen werde bei Samsung kaum betrieben. Die Wiederverwertung von 4,3 Millionen zurückgerufenen Geräten des Modells "Galaxy Note 7" habe dieses Jahr nur auf Druck von Greenpeace stattgefunden, so die Umweltorganisation.
Externer Link
"Grüne Elektronik 2017" (PDF-File)