Software klaute Bankinformationen von Hunderttausenden Rechnern.
Die USA haben einen weltweit tätigen Hacker -Ring gesprengt, der mehr als 100 Millionen Dollar (73,47 Mio. Euro) erbeutet haben soll. Die Gruppe habe sich mit einer Software Zugang zu Bankinformationen von Hunderttausenden Computern beschafft und PC-Besitzer erpresst, teilte das US-Justizministerium am Montag mit, das die internationalen Ermittlungen leitete.
Riesiges Netzwerk an verseuchten PCs
Weltweit seien zwischen 500.000 und einer Million Computer mit der schadhaften Software "Gameover Zeus" infiziert gewesen. Die US-Behörden werfen unter anderem einem Russen vor, an der Tat beteiligt zu sein. Der Verdächtige soll sich zuletzt in dem Ferienort Anapa am Schwarzen Meer aufgehalten haben.
Aus Gerichtsunterlagen geht hervor, dass der Russe auch verdächtigt wird, der Entwickler des ersten, im Jahr 2006 aufgetauchten Trojaners "Zeus" zu sein, mit dem Bank-Passwörter geknackt worden waren. Die Hacker-Bande soll auch das Programm "Cryptolocker" entwickelt haben, das Daten gegen den Willen des Besitzers verschlüsselt und nur gegen Zahlung wieder freigibt. Allein in den ersten zwei Monaten des Schadprogramms habe die Gruppe damit 27 Millionen Dollar (19,84 Mio. Euro) "Lösegeld" erpresst.
Österreich offenbar nicht betroffen
"Diese Programme waren hoch entwickelt und immens profitabel und die Cyber-Kriminellen machten es nicht leicht, an sie ranzukommen oder sie zu stoppen", sagte Leslie Caldwell, die der Kriminalabteilung des US-Justizministeriums vorsteht. Die Behörden von fast einem Dutzend Ländern in nahezu allen Erdteilen hätten mit privaten Sicherheitsfirmen kooperiert, um die Netzwerke von infizierten Computern wieder unter Kontrolle zu bekommen. Österreich war laut einer Aussendung von Europol nicht darunter. Das ganze Wochenende sei daran gearbeitet worden, weltweit 300.000 Computer von der schädlichen Software zu befreien. Bereits Anfang Mai hatten ukrainische Behörden Server in Kiew und Donezk beschlagnahmt.