Telefonieren & Surfen
Handy im Ausland: Tipps gegen Kostenfallen
16.06.2016
Trotz gesunkener Roaming-Gebühren kann die Telefonrechnung heftig ausfallen.
Mit den Ende April noch einmal gesunkenen Roaming-Aufschlägen in der EU wird Telefonieren und Surfen auch im Urlaub billiger. Ab Mitte 2017 soll mit den Roaming-Entgelten in der EU endgültig Schluss sein , dann dürfte es bei der Handyrechnung nach den Ferien auch kein böses Erwachen mehr geben. Heuer sei aber noch Vorsicht geboten, warnt die Arbeiterkammer jahraus jahrein vor der Kostenfalle Handy. Die besten Tipps gegen diese Fallen finden Sie am Ende des Beitrags.
2016 gibt es noch Aufschläge
"Heuer dürfen Handyanbieter auf den Inlandspreis noch Roaming-Entgelte draufschlagen", sagt Arbeiterkammer (AK) Konsumentenschützerin Daniela Zimmer, jedoch dürfen bestimmte Höchstgrenzen nicht überschritten werden. Die AK hat Handy- und Datentarife bei A1, bob, T-Mobile, tele.ring, Drei, yesss, S-Budget und HoT, Georg, spusu, und UPC in EU-Urlaubsorten und der Türkei erhoben.
Bei Flatrate-Tarifen, also Verträgen mit inkludierten Freieinheiten, werden diese nicht nur für die Handynutzung im Inland, sondern auch beim Roaming im Ausland vom inkludierten Volumen abgezogen. Der Betreiber kann dann zusätzlich noch begrenzte Aufschläge pro Minute, SMS oder MB verrechnen.
Auf Schiffen und Flugzeugen kann es teuer werden
Vorsicht geboten ist auf Schiffen und in Flugzeugen
, hier gilt die EU-Roamingverordnung nicht. Auch in Urlaubsdestinationen außerhalb der EU kann das Handy noch zur Kostenfalle werden. Hier komme man mit SMS günstiger weg, das Abhören der Mobilbox koste genau so viel wie aktives Telefonieren. Besonders in Nicht-EU-Ländern wie der Türkei sind die Roaming-Aufschläge laut AK hoch. Anrufe in die Heimat können dort bis zu 2,50 Euro pro Minute kosten. Besonders teuer kommt das Surfen am türkischen Strand: bis zu 20 Euro muss man pro MB hinlegen.
Tipps gegen Kostenfallen
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SMS statt plaudern: Im Nicht-EU-Land Türkei kommen SMS günstiger als plaudern. Anrufe nach Österreich können, wie oben erwähnt, bis zu 2,50 Euro pro Minute kosten.
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Tarifspecials erfragen: Einige Anbieter (T-Mobile, Drei, yesss, S-Budget, HoT) haben spezielle Roaming-Pakete. Dabei kauft man um einen Fixbetrag eine bestimmte Anzahl an Gesprächsminuten. Diese muss man innerhalb einer Frist aufbrauchen, sonst verfallen sie. Werden Urlauber meist angerufen oder nutzen das Kontingent nicht, können sie draufzahlen.
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Nicht aufs Kündigen vergessen: Wer oft im Ausland unterwegs ist, ist laut AK mit einem solchen Roaming-Paket gut beraten. Dieses müsse aber rechtzeitig auf monatlicher Basis gekündigt werden, da es sich sonst automatisch verlängere.
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Sperre bei Kostenobergrenze: Die Betreiber haben bei der Einreise automatisch über die Roaming-Preise zu informieren, etwa per SMS. Außerdem muss den Kunden eine Kostenbegrenzungsfunktion für die Datennutzung angeboten werden: Sobald 80 Prozent des vereinbarten Höchstbetrages ausgeschöpft sind, hat der Betreiber eine Info ans Handy zu senden. Ohne eine ausdrückliche Zustimmung darf die Kostenobergrenze von monatlich rund 60 Euro nicht überschritten werden.
- Kostenfalle Mobilbox: Wer am Strand seine Mobilbox abhören will, zahlt genauso viel wie bei einem aktiven Anruf. Nachrichten, die ein Anrufer auf der Box hinterlässt, sind kostenlos. Am besten: Mobilbox deaktivieren. Das heißt, bei Nichterreichen oder Besetztzeichen werden Anrufer nicht auf die Box umgeleitet – es wird keine Verbindung aufgebaut, es entstehen keine Kosten. Leitet man alle Gespräche zur Mobilbox um, zahlt man zwar nichts, ist allerdings auch nicht erreichbar. Abhören kostet.
Abrechnung anders
„Die Gesprächsabrechnung ist in den EU-Ländern anders“, hält Zimmer abschließend fest. Wer seine Lieben zu Hause anruft, bei dem dürfen höchstens 30 Sekunden zu Beginn des Telefonats verrechnet werden. Danach ist sekundengenau zu verrechnen. Ankommende Telefonate sind sekundengenau, Datendienste kilobytegenau abzurechnen. Wie hoch die Preise pro Minute sind, und in welchen Taktschritten verrechnet wird, finden die Kunden in den Tarifinformationen des Betreibers.